Kohlenhydrate/ Schleimstoffe

Kohlenhydrate/ Schleimstoffe

Verbindungen von Kohlenhydrate mit anderen Stoffen in den Pflanzen sind z.B. Ballaststoffe, Pektin, Inulin und sogenannte „Pflanzenschleime“ in Schleimdrogen, die in der Phytotherapie seit alters eine große Rolle als Haut- und Schleimhautschutz spielen.

Ballaststoffe sind ein Überbegriff für verschiedene unverdauliche Kohlenhydrate, die im Dünndarm nicht verwertet werden und unverdaut in den Dickdarm gelangen. Sie werden von der Dickdarmflora abgebaut und fördern so das Wachstum und die Aktivität von Milchsäure- und Bifidus Bakterien im Darm.  Als Bestandteil von Nahrungsmittel werden sie Füllstoffe genannt (in Früchten und Gemüse), arzneilich verwendet werden sie als Quellstoffe bezeichnet (Flohsamen).

Auch das Pektin ist für den Menschen Ballaststoff, es wird vor allem bei Durchfall (geriebener Apfel)eingesetzt, auf Grund ihrer blutstillenden Eigenschaften werden sie auch zur Wundbehandlung sowie als Blutersatzmittel und als Verdickungs- und Geliermittel hergenommen. Auf Grund ihrer Fähigkeit  Gele zu bilden, sind Pektine ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Produkte in der Lebensmittelindustrie oder bei Kosmetika.

Inulin zählt zu den Fructanen und wird von vielen Pflanzen als Reservestoff eingelagert. Es kann in der Therapie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) als Stärkeersatz dienen, da es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Inulin findet sich reichlich in Korbblütlern wie Topinambur, Löwenzahn, Artischocke, etc.

„Schleimdrogen“ sind Heilpflanzen, die Schleime oder Pektine enthalten und werden vor allem als Haut- und Schleimhautschutz verwendet. Sie wirken reiz- und entzündungsmildernd, indem sie einen Schutzfilm über Haut und Schleimhaut legen, die so vor mechanischen und chemischen Reizen besser geschützt ist. Schleimstoffdrogen besitzen auch die Fähigkeit viel Wasser aufzunehmen, wodurch sie aufquellen. Das erklärt gleichzeitig ihre entgiftende Wirkung an den Schleimhäuten des Verdauungskanals.

Innerlich eingenommen werden Schleimstoffe bei

  • Magen-Darm-Entzündungen (Malve, Isländisch Moos),
  • Heiserkeit, trockener- oder Reizhusten (Spitzwegerich, Malve, Eibisch, Lein),
  • zur Volumenvergrößerung und als Quellmittel bei Obstipation (Lein-, Flohsamen)
  • als Gleit- und Adsorptionsmittel bei Durchfall

Äußerlich verwendet man sie als

  • einhüllende, erweichende und schützende Umschläge und Waschungen bei trockenen Ekzemen und Hautentzündungen (Leinsamen)
  • als Gurgelmittel (Eibischwurzel)
  • als feucht- heiße Auflage bei Nasennebenhöhlenentzündung und Abszessen (Leinsamen)

Nebenwirkungen, Kontraindikationen, Interaktionen

Innerlich kurmäßig, ungefähr 1 Woche, nicht zusammen mit Arzenimittel, nicht bei Darmverschluss und Stenosen (Verengungen der Speiseröhre)

Pflanzen mit Kohlenhydraten:

  • Malvengewächse wie der echte Eibisch und die wilde Malve
  • Wegerichgewächse wie der Breitwegerich, der Flohsamen und der Spitzwegerich
  • Rosengewächse wie der Apfelbaum und die Quitte
  • Raublattgewächse wie der Beinwell und das Lungenkraut
  • Außerdem noch Isländisch Moos, Leinsamen, Bockshornklee, Aloe, Weizen, Reis und Hafer.

Grundkurs Pflanzenbestimmung: Rita Lüder

Kurzbeschreibung

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Schafgarbenbad

Schafgarbenbad

Zubereitung: 50 g getrocknete Schafgarbe in einen Seidenstrumpf geben mit kochendem Wasser übergießen und mindestens 15 Minuten ziehen lassen. Sud samt Seidenstrumpf ins Badewasser geben.
Wirkt abwehrstärkend, beruhigend, entspannend, krampflösend, schlaffördernd, wärmend und wundheilend.

Hilfreich bei Entschlackungskuren, chronischen Erkältungsbeschwerden, Gallebeschwerden, Hämorrhoiden, Hautbeschwerden, Menstruations- und Magen- Darm Beschwerden.

Als äußerst entlastend und zugleich anregend auf den Leberstoffwechsel hat sich ein Schafgarbenleberwickel bewährt.

Johanniskrautöl

Johanniskrautöl

Zubereitung: ca. 250 g frische, aber angetrocknete Johanniskraut Blüten in ein weithalsiges Glas geben, mit 1 l kalt gepresstem Olivenöl übergießen. Mit einem Küchentuch verschließen, Deckel auflegen und 5-6 Wochen an einem warmen, sonnigen Platz stehen lassen. Abfiltern und in dunkle Flaschen füllen. Dieses Öl wirkt bei trockener und rissiger Haut beruhigend und heilend und vor allem bei frischen Verbrennungen und allen Verletzungen von Nerven schmerzlindernd.

Johanniskraut

Johanniskraut

Am Waldrand blüht Johanniskraut, sein Öl heilt jede wunde Haut, sein Tee zieht den, der depressiv, nervös verstimmt, aus seinem Tief und nimmt das quälende Rundum der Frau im Klimakterium.“

Ein unbekannter Dichter hat in wenigen Worten die wesentlichen Heilwirkungen vom Johanniskraut gekonnt zusammen gefasst. Typisches Merkmal des echten, arzneilich verwendeten Johanniskraut aus der Familie der Johanniskrautgewächse sind die wie „perforiert“ aussehenden Blätter, der zweikantige Stängel, sowie die Rotfärbung des Fingers beim Zerreiben der Blüte. Schon zu Paracelsus` Zeiten galt das „Rotöl“ als hervorragendes Wundheilmittel. Das Öl fördert die Wundheilung, eine gute Narbenbildung und die Durchblutung, pflegt strapazierte Haut, wirkt entzündungshemmend, antibakteriell  und schmerzstillend.

Nach einer äußerlichen Anwendung sollte danach eine direkte Sonnenbestrahlung vermieden werden.

Innerlich eingenommen ist das Johanniskraut eine stimmungsaufhellende, angstlösende  Pflanze mit beruhigender und herzunterstützender Wirkung. Bei innerlicher Einnahme von Tee, Tinkturen oder Fertigpräparaten kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen.

Mohngewächse

Familie der Mohngewächse

In Europa sind ca. 5 Gattungen mit 20 Arten heimisch. Es sind Kräuter oder Stauden mit wechselständigen Blättern, meist fiedrig eingeschnitten oder doppelt 3-zählig. Eine Besonderheit der Mohngewächse ist der Milchsaft, zusammen mit den radiären Blüten ist es auch ein eindeutiges Erkennungszeichen, da auch Arten aus anderen Familien Milchsaft führen(Wolfsmilchgewächse, einige Korbblütler, Ahorn).

Charakteristisch für die Familie sind:

  • Blüten: 4 freie Kronblätter und 2 früh abfallende Kelchblätter
  • Blätter: zumeist tief gelappt
  • Früchte: Kapsel mit Löchern oder aufspringend
  • Stängel: meist behaart

Einige typische Vertreter:

  • Mohn: aus dem Milchsaft der unreifen Samenkapsel wird Opium gewonnen, das daraus gewonnene Morphin ist ein starkes Schmerzmittel. Der Missbrauch als Rauschgift geht bis ins Mittelalter zurück. Die etwa 2000 alkaloidfreien Samen in der Kapselfrucht werden in der Küche verwendet und für hochwertige Malerfarben genutzt.
  • Schöllkraut: einzige Pflanze mit gelb-orange, giftigem Milchsaft, der zahlreiche Alkaloide enthält. In der Volksmedizin verwendet man den frisch austretenden Saft gegen Warzen, außerdem lässt sich damit eine wunderschöne, wasch- und lichtechte Gelbfärbung erreichen.
  • Gewöhnliche Erdrauch mit purpurroten Blüten. Im Volksmund heißt die Pflanze „Grindkraut“, man legte Teeauflagen aus der Pflanze auf von Hautleiden wie Ekzemen oder Schuppenflechte betroffene Hautstellen.

 

Schafgarbe

Schafgarbe

Die Schafgarbe aus der Familie der Korbblütler sollte wegen ihrer guten Eigenschaften in keiner Kräutertee Mischung fehlen. Sie ist das Frauenkraut schlechthin und als Allheilmittel mit der Kamille zu vergleichen.

Aber im Gegensatz zur Kamille, die für die Herstellung von Heilmitteln in Kulturen gezogen wird und dadurch keinen Wirkstoffverlust erleidet, widersetzt sich die Schafgarbe solchen Versuchen. Sie ist nur dann voll heilsamen Inhalts, wenn sie sich auf ihre genehmen Plätze angesiedelt hat, wenn sie dort wächst, wo sie selbst es will. Besonders dann, wenn die Blüten rosa schimmern, hat sie die volle Kraft des Sommers und der Sonne eingefangen

Sie wirkt innerlich eingenommen, appetitanregend, sekretionsanregend, tonisierend, blähungs- und entzündungshemmend und hilft daher bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden mit Krämpfen, Völlegefühl und Blähungen.

Schon die Griechen wussten um die wundheilenden Eigenschaften der Schafgarbe, sie wirkt auch noch antibakteriell, entzündungshemmend, blutstillend und zugleich blutbewegend.

In der Naturheilkunde hat sich die Gabe von Schafgarbe als begleitendes Mittel bei mangelnder Durchblutung der Peripherie bewährt.

Sie ist eine Einschleuserpflanze für Natrium und enthält alle Schüsslersalze.

Achtung bei Überempfindlichkeit gegen Korbblütler!

Teemischung zur Unterstützung der Entgiftungsorgane

Teemischung zur Unterstützung der Entgiftungsorgane (U.Bühring)

Zutaten:

Aufguss: 1 EL mit 250 ml siedendem Wasser übergießen, 7 Minuten ziehen lassen, abgießen und 3x täglich 1 Tasse trinken, 6 Wochen lang.

Basen-Bäder

Basen-Bäder

Die Haut ist das größte Ausscheidungsorgan, über das Säuren und Schlacken aus dem Körper ausgeleitet werden können Wir geben täglich einige der Säuren über die Haut ab, weshalb fast alle Menschen einen sauren Haut-ph-Wert haben. Diese natürliche Entsäuerung über die Haut wird durch Basische Bäder unterstützt.

Das Prinzip ist ganz einfach: Säuren und Basen sind bestrebt sich zu neutralisieren und daher bewegen sich umso mehr Säuren durch die Haut, je größer die Basenkonzentration im Badewasser ist. Damit das Ganze aber wirklich effektiv erfolgen kann, sind zwei Regeln wichtig:
– Erstens der ph-Wert des Badewassers muss mindestens 8,4 oder basischer sein
– Zweitens die Dauer des Wannenbades sollte mindestens eine Stunde betragen.
Die Basen-Bäder haben nach und nach auch einen sehr guten Einfluss auf Problemhaut, wie sie bei Neurodermitis oder anderen Hautkrankheiten auftreten kann. Dennoch kann gerade zu Beginn des Badens ein für manche unangenehmer Juckreiz auftreten. Für solche Personen hat sich die Verwendung eines basischen Meersalz-Algenbades bewährt. Diese enthalten statt der zusätzlichen basischen Mineralien neben dem Meersalz noch etwas Algenpulver von Meeresalgen und Spirulina, die hier das Wasser basischer machen.

Die Anwendung sollte über einige Monate regelmäßig erfolgen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Wichtig ist dabei, dass die Wassertemperatur über 37 Grad Celsius liegt. Dadurch wird der Kreislauf und damit der Stoffwechsel angekurbelt. Aus diesem Grund sollte diese Kur von Personen mit Herz- und Kreislaufproblemen oder Bluthochdruck nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Ich verwende schon seit einiger Zeit dieses Körperpflegesalz.