Kräuterwanderung mit Wolf Dieter Storl

Am Freitag den 26. Mai durfte ich bei einer Kräuterwanderung mit Wolf Dieter Storl am Hollersbacher Bienenlehrpfad dabei sein.

Storl

Wolf Dieter Storl ist ein deutsch-US-amerikanischer Kulturanthropologe, Ethnobotaniker und Buchautor. Er ist einer, der die Naturheilkunde und das Schamanentum in vielen Kulturen erforscht und gesehen hat und hat ein gewaltiges Wissen über die Geschichte der Pflanzen und der Pflanzenheilkunde. Es geht um Respekt vor der Natur und um Kommunikation und Intuition.

Während des Rundganges habe ich mir nur Stichwörter aufgeschrieben, die ich dann zu Hause ausarbeite. Folgende Pflanzen haben wir unter anderen getroffen:

  • Adlerfarn: die ganz jungen Sprosse wurden früher als Wildgemüse gegessen, wenn sie frisch aus dem Boden kommen, sehr kalihaltige Pflanze. Aus den Wurzeln wurde Mehl gemacht. Allerdings ist er giftig, er enthält Blausäureglykoside und als ausgewachsene Pflanze noch andere Gifte, so dass es vermutlich von der Menge der gegessenen Pflanze abhängt, wie man darauf reagiert. Auch bei Tieren kommt es zu Vergiftungserscheinungen, da die giftige Wirkung auch nach dem Trocknen weiter besteht.
  • Adlerfarn
  • Gamander Ehrenpreis: auch diese Ehrenpreisart mit den wunderschönen blauen Blüten ist heilkräftig und ein Symbol der Liebe. Liefert einen hervorragenden Frühlingstee zur Stärkung der Nerven.
  • Zinnkraut: wird sowohl in Eurasien als auch von den Indianern Nordamerikas auf dieselbe Art verwendet, daher bereits eine sehr alte Heilpflanze. Das Zinnkraut wird als Tee oder Abkochung als harntreibendes, durchspülendes und reinigendes und das Bindegewebe stärkendes Mittel getrunken. Die blassen Sporentriebe werden als Gemüse gegessen und die Speicherknollen werden wie Kartoffeln zubereitet. Dass die kieselhaltige Ackerschachtelhalmabkochung gut gegen die Lungentuberkulose eingesetzt werden kann, geht auf Pfarrer Kneipp zurück, der sich damit von der Lungenschwindsucht heilen konnte. Auch Knochen heilen schneller, gut für das Knorpelgewebe und die Gelenksflüssigkeit, auch das Bindegewebe wird gestärkt. Kieselsäure ist ein Vermittler von Licht. Man sollte die Pflanze allerdings genau kennen, da in der gleichen Gegend auch z.B. der Waldschachtelhalm wächst, der nicht verwendet werden soll. Das wichtigste Erkennungszeichen ist, dass das unterste Glied der Seitenäste deutlich länger ist, als das unterste Glied vom Haupttrieb. Zinnkraut enthält nicht nur bis zu 7 % Kieselsäure, sie ist eine Einschleuserpflanze und hilft auch bei der Aufnahme von Natrium und Magnesium.
  • AckerschachtelhalmWaldschachtelhalm
  • Fuchskreuzkraut oder Greiskraut: war ein heidnisches Wundkraut und hat eine blutstillende Wirkung auf die Gebärmutter (z.B. nach einem Abort). Inzwischen gibt es sogar Fertigpräparate auf dem Markt. Enthält Pyrrolizidinalkaloide, die je nach Art unterschiedlich giftig sind. In Mitteleuropa gibt es bis zu 30 unterschiedliche Arten des Greiskrautes, die teilweise schwer zu unterscheiden sind.
  • Huflattich: die Blätter habe eine wildlederartige Konsistenz. Lungenstärkend. Enthält Pyrrolizidin- Alkaloide und wurde wegen fraglicher wissenschaftlichen Untersuchungen Großteils verboten. Obwohl man beim normalen Gebrauch niemals die Mengen an Huflattich zu sich nehmen würde und könnte, damit sie schädigend wirken kann. Schädigende Pyrrolizidin- Alkaloide entstehen vor allem in unter Stress stehenden Pflanzen, die zu wenig Wasser oder haben, Blütenknospen, Blüten und ganz junge Laubblätter kann man daher für einen Tee oder Sirup sammeln und verwenden.
  • Kälberkropf: gehört zu den schwer zu bestimmenden Doldenblütlern.
  • Kälberkropf
  • Kohlkratzdistel: unterschiedliche Blattformen. Die ganz jungen Blätter können als kohlähnliches Gemüse gegessen werden.
  • Knotige Braunwurz: wurde bei „knotigen „ Erkrankungen wie geschwollenen Lymphknoten, Mandeln, Geschwüren gebraucht. Sie hat einen guten Einfluss auf das Lymphsystem und die Haut. Leicht giftig durch die enthaltenen Glykoside, Verwendung vor allem äußerlich als Salbe, Öl oder Tinktur.
  • knotige Braunwurz
  • Rudolf Fritz Wals: Rudolf Fritz Weiss war ein deutscher Facharzt für Innere Medizin und Professor für Phytotherapie. Er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Pflanzenheilkunde.
  • Pflanzengrün ist der Ätherleib der Erde, Tiere sind die Seele und der Mensch ist die Verkörperung des geistigen.
  • Eberesche= Aberesche. Der am nördlichsten wachsende Baum, einiger Baum in Island. Beeren getrocknet und als Tee – Lymphsystemstärkend.
  • Giersch– gute Wirkung auf Drüsen- Gichtmittel. 3 kantiger Stängel.
  • Die Indianer sehen 4 Seelen in einer gesunden Wildpflanze, die man aufnimmt um gesund zu bleiben. Fehlen einige Seelen, wie z.B. in unserer Supermarktnahrung, dann kranken Körper und Seele.
  • Engelwurz: Die Wurzeln der einjährigen Waldengelwurz wird als stärkendes Allheilmittel verwendet. Schutzpflanze erkennbar an den Hüllblättern und den guten Geruch. Stärkt das Immunsystem und die Nerven.
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Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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