Wirkstoffgruppen

Im Gegensatz zu den Tieren bauen Pflanzen mit Hilfe des Sonnenlichtes ihre gesamte Biomasse mit allen Inhaltsstoffen selber auf. Dabei wird zwischen primären und sekundären Inhaltsstoffen unterschieden.

Im Primärstoffwechsel werden zunächst aus Wasser und Kohlendioxid die grundlegenden Bausteine für alle folgenden Synthesewege erstellt:

  • Zucker
  • Fette
  • Organische Säuren.

Diese werden dann mit Hilfe der im Wasser gelösten Nährstoffe zu komplexen Verbindungen, den sogenannten sekundären Inhaltsstoffen umgebaut.

Für die Bildung der etwa 60 000!! in höheren Pflanzen bekannten sekundären Inhaltsstoffen wird nur eine begrenzte Anzahl von Molekülbausteinen verwendet, so dass sie sich in wenigen chemisch definierten Stoffklassen zusammenfassen lassen.

Zwei große Stoffklassen stellen die

1.Phenylpropanoide und Phenole mit

2. Terpenoide mit

3. andere Biosynthesewege

Innerhalb der Stoffklassen sind die Inhaltsstoffgruppen nach zunehmender Molekülgröße gegliedert. Die Molekülgröße hat wiederum Einfluss auf die Eigenschaften der Inhaltsstoffe. Das geht bei phenolischen Verbindungen von kleinen nichtfarbigen Molekülen wie Salicylate oder Arbutin über die farbigen Flavanoide bis zu den sich verknüpfenden dunkelfarbigen Gerbstoffen. Die Terpenoide reichen von den kleinen flüchtigen Strukturen ätherischer Öle bis zu den nichtflüchtigen, wasserlöslichen Bitterstoffen und den großen, komplexen Strukturen der Saponine und der herzwirksamen Glykoside. Die Entwicklung von kleinen zu größeren, komplexen Strukturen entspricht den natürlichen Biosynthesewegen (Bildungswege pflanzlicher Inhaltsstoffe) in den Pflanzen. So ist es verständlicher, dass in manchen Pflanzenfamilien verschiedene Inhaltstoffgruppen aufgrund ihres gemeinsamen Biosyntheseweges zusammen auftreten (z.B. ätherische Öle und Bitterstoffe bei den Asterngewächsen).


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