November 2012

Raureif und Nebel, insgesamt mildes Wetter bis zum Monatsende, die Lärchen haben noch einen Teil ihrer Nadeln, einige Bäume ein paar Blätter, manche Bäume und Sträucher treiben Knospen aus, Mitte der Woche Abkühlung und Schnee in Sicht.

Raureif

Raureif

Der Buchsbaum aus der Familie der Buchsbaumgewächse wurde schon in Klosterbärten als Begrenzungspflanze eingesetzt. Volksheilkundlich wurde die Pflanze ähnlich wie Chinin angewandt, da sie durch die enthaltenen Alkaloide leicht giftig ist, wurde sie allmählich nicht mehr verwendet. Das ätherische Buchsbaumöl wird aus den Blättern hergestellt und ist ein wichtiger Inhaltsstoff in vielen Haarerhaltungsmittel und z.B. in Badesalz.

Frühbeet

Einpflanzen von roten Rüben, Blattsellerie, Petersilie und schwarzen Rettich ins solargeheizte Frühbeet. Alles wächst problemlos an und wegen der warmen Witterung noch weiter.

Wasser unser kostbarstes Gut

Was gibt es kostbareres als reines, naturbelassenes Wasser wie unten auf dem Foto. Klares Quellwasser auf 1700 Höhenmeter rinnt in einen Brunntrog aus einer 200 jährigen Fichte.

„Wasser ist ein Urelement der lebendigen Natur.

Wiege des Lebens und Mittelpunkt von allem, was lebt“

 (S. György).

Brunntrog

  • Wasser ist die Ursubstanz allen Lebens.
  • Wasser ist die Lebensgrundlage auf unserem Planeten und zugleich der wichtigste Baustein aller lebenden Organismen.
  • Natürliches, reines Wasser ist reich an lebensspendender Energie und das wichtigste Lebensmittel unserer Erde.
  • Alles Leben auf der Erde stammt aus den Urmeeren.
  • Wasser durchdringt jede Körperzelle und ermöglicht die Kommunikation der unterschiedlichen Zellverbände.
  • Wasser regelt alle Funktionen des Organismus, wie zum Beispiel Körperaufbau, Stoffwechsel, Verdauung, Herzkreislauffunktion und vieles mehr. Wasser ist auch für unser Bewusstsein verantwortlich und macht unsere Denkvorgänge, Gefühle und Stimmungslagen erst möglich. Das Wasser ist der Träger aller körperlichen und geistigen Informationen.

Fakten

• Die Erdoberfläche ist zu 72% mit Wasser bedeckt. Dieses Wasser teilt sich auf in 97% Meerwasser, 2,7% Süßwasser und nur 0,3% Trinkwasser.

• Wasser kommt als einzige Substanz auf der Erde gleichzeitig in den drei verschiedenen Zustandsformen fest, flüssig und gasförmig vor.

• Nach Sauerstoff ist Wasser die Substanz, die wir am meisten brauchen und der wir am wenigsten misstrauen.

• In allen alten Religionen wurde für die Reinigung des Körpers reines Wasser verwendet. Es galt als „heilig“, weil es den Körper heilte.

• Bei seiner Geburt besteht der Mensch aus ungefähr 97% Wasser. Ist er erwachsen, beträgt der Wasseranteil nur noch 70%, da mit zunehmendem Alter der Körper verhärtet und sein Wasserbindungsvermögen schwindet.

• 92% des menschlichen Blutes besteht aus Wasser. Die richtige Art Wasser ist für eine optimale Blutzirkulation entscheidend, damit die Giftstoffe der Zellen entsorgt und neue Nährstoffe zugeführt werden können.

• Das Gehirn setzt sich zu 90%, die Muskeln zu 75%, die Leber zu 69% und die Knochen zu 22% aus Wasser zusammen. Der durchschnittliche erwachsene Körper enthält etwa 43 Liter Wasser.

• Der Mensch trinkt pro Jahr ungefähr das Fünffache seines eigenen Körpergewichts an Wasser. Bis zu seinem Tod trinkt er etwa 25000 bis 30000 Liter Wasser.

• Der menschliche Körper kann in der Regel nicht mehr als drei Tage ohne Wasser auskommen. 10% Wasserverlust erzeugt schwere Mangelerscheinungen. Wasserverlust von über 20% kann zum Tod führen.

• Der menschliche Körper ist in der Lage, durch Oxidation von Zucker, Fett und Protein einen Teil seines eigenen destillierten Wassers zu erzeugen.

„Rechtsdrehende Mineral- oder Heilwässer“ sind lebendiges, frei fließendes Wasser und geben Kraft, wenn sie nicht zu stark säurehaltig sind. Sonst übersäuert man sich dadurch den Magen.
„Rechtsdrehendes Wasser“ ist ein Begriff der wissenschaftlichen Radiästhesie für die rechtszirkulare Radialkraft des Wassers, die energieaufladend und gesundheitsfördernd wirkt. Frische Quellwasser sind rechtsdrehend.

„Linksdrehendes Wasser“ ist ein Begriff der wissenschaftlichen Radiästhesie für die linkszirkulare Radialkraft des Wassers, die energieabladend und krankheitsfördernd wirkt. Wasser, das durch Leitungsnetze gedruckt wird und umweltbelastet ist, verliert an Kraft und Energie.

 Bei Lebensmitteln ist der ähnliche Begriff bei Molkereiprodukten für „rechtsdrehende Milchsäure“ auch L+ bekannt. Milchprodukte mit dieser Bezeichnung sind besonders bekömmlich und gesundheitsfördernd.

Schon Pasteur sagte:

„Wir trinken 90% unserer Krankheiten“. Auch Mineralien, die im Wasser von anorganischer, unbelebter Natur sind (es sind gelöste Steine und meist viel zu grobstofflich, als dass sie von unserem Körper aufgenommen werden können), belasten den menschlichen Körper mit unerwünschten Ablagerungen und verhindern dass Giftstoffe aus dem Körper ausgeschieden werden können und verursachen so gesundheitliche Beschwerden verschiedenster Art. Der Mineralbedarf muss daher mit organisch gebundenen Mineralien gedeckt werden, die sich z.B. in Obst, Gemüse, Getreide, Kräuter u.ä. befinden. Je geringer also der Mineralgehalt im Wasser ist, desto geringer ist die Ablagerung von unerwünschten Materialien und desto höher ist der Ausscheidungsgrad von Schlacke und Schadstoffen.

Malvengewächse

Echter Eibisch (Althaea officinalis) Malvengewächse

Bei den Malvengewächsen gibt es Kräuter, Stauden und Sträucher. Die heimischen 7 Arten aus 3 Gattungen sind ausschließlich Kräuter und Stauden. Viele Malven werden als Heilpflanzen verwendet, da die Blätter Schleimstoffe enthalten, die z.B. bei Husten reizmildernd wirken. Nur im tropischen Klima wächst eine wichtige Kulturpflanze aus dieser Familie, die Baumwolle.

Charakteristisch für die Familie sind:

  • Blüten: 5 zählige, radiäre Blüten. Die Staubfäden sind am Grund zu einer Röhre verwachsen, aus der oben die Narben herausragen. Am Grund sind sie zusätzlich noch mit den Blütenkronblättern verbunden, im Gegensatz zu den Rosengewächsen, wo die Staubfäden nie miteinander verwachsen, sondern immer frei sind.
  • Blätter: Die Blätter sind oft handnervig, das heißt die Hauptnerven entspringen an der Ansatzstelle des Blattstieles, die Nebenblätter sind klein und fallen früh ab. Sie enthalten ebenfalls Schleimstoffe, z.B. die wilde Malve ca. 8%. Die Malven haben die erstaunliche Fähigkeit ihre Blätter senkrecht zur Einfallsrichtung des Lichtes auszurichten, die Abweichung zum Sonnenstand beträgt nicht mehr als 15 Grad.
  • Früchte: Der Fruchtknoten bildet eine vielsamige Kapsel, die zur Reifezeit in einzelne Teilfrüchte zerfällt, jede Teilfrucht enthält einen Samen. Die reifende Frucht ähnelt einem Käseleib und hat zum Namen „Käsepappel“ geführt. „Papp“ kommt von Brei, da die Teilfrüchtchen bei Regen breiartig werden und verschwemmt oder durch Tier und Mensch verbreitet werden.
  • Wurzel: Die Wurzeln des Eibisch (Althea officinalis) wirken reizmildernd bei trockenem Reizhusten. Die getrockneten Wurzelstückchen wurden früher als „Hustenbonbon“ hergenommen.

Einige typische Vertreter:

  • Echter Arznei-Eibisch: Die Blüten sind weiß oder rosa, Stängel und Blätter samtfilzig behaart. Seit der Antike wird er zur Reizlinderung eingesetzt. Wie bereits oben erwähnt wird vor allem die Wurzel verwendet, die bis zu 30 %      Schleimstoffe enthalten kann, in Blättern und Blüten sind ca. 8% Schleim, ätherische Öle und Flavanoide enthalten. Die Wirkung ist reizmildernd und schleimhautschützend sowohl bei Reizhusten als auch bei entzündlichen Magen- Darm Erkrankungen. Eibischsirup wird von Kindern gerne eingenommen und gut vertragen.
  • Wilde Malve: Die Blätter und Blüten enthalten Schleimstoffe und haben eine ähnliche Wirkung wie die Wurzeln des echten Eibisch. Wegen ihrer reizlindernden und einhüllenden Eigenschaften sind sie in vielen Hustentees zu finden. Die Blüten können auch zum Färben von Lebensmittel verwendet werden, auch sind sie deshalb Bestandteil vieler Teemischungen. Vor allem wird sie aber bei Haut- und Schleimhautentzündungen als beruhigende, kühlende und lindernde Kompresse, Umschlag oder als Waschung bei empfindlicher, trockener (Alters-) Haut verwendet
  • Stockrose: alte Bauerngartenpflanze, die als Zier-, Arznei-, Tee- und Färbepflanze verwendet wurde. Die hübschen Blüten werden als Schmuckdroge verwendet werden und dürfen nicht mit den oft als rote Malvenblüten angebotenen, aus der gleichen Pflanzenfamilie stammenden, Hibiskusblüten verwechselt werden, denn diese besitzen statt heilsamen Schleimen Säuren (Zitronen-, Apfel- und Weinsäure) und schmecken daher erfrischend und löschen gut den Durst. Diese Pflanzengattung wächst vor allem in wärmeren Gebieten.Wilde Malve (Malva sylvestris)

Flavanoide

Flavanoide

Flavanoide sind gelblich- orange, wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die zu den wichtigsten Wirkstoffen in der Phytotherapie gehören. Zahlreiche Flavanoide sind gleichzeitig Lebensmittel, deshalb werden sie als semiessenziell bezeichnet. Reichliche Zufuhr flavanoidreicher Nahrung besitzt einen krankheitsvorbeugenden Effekt.

Flavanoide sind im Pflanzenreich weit verbreitet und kommen praktisch in allen Obst- und Gemüsesorten, sowie in bestimmten Nüssen und Getreidesorten vor. In folgenden Nahrungsmitteln sind besonders viel (ca. 50 mg/kg) Flavanoide enthalten:

Brokkoli, Endivie, Grünkohl, Zwiebeln, Preiselbeeren, Tomaten, Rotwein, grüner Tee und schwarzer Tee, etwas weniger (10-50 mg/kg) in Orangen, Äpfeln, Trauben, Kirschen, Kakao.

Bislang wurden über 6500 Flavanoide beschrieben. In den Pflanzen haben Flavanoide die Aufgabe, diese vor UV-Licht zu schützen. So finden sich die meisten Flavanoide an den sonnenbestrahlten Pflanzenteilen, im Wurzelbereich fehlen sie meist.

Flavanoide werden auch zum Färben verwendet oder in Teemischungen als Schönheitsdroge. Sie sind hitzestabil, sie gehen beim Kochen also nur geringfügig verloren.

Flavanoide haben unterschiedliche, sehr vielfältige Wirkungen und dadurch ein breites Anwendungsgebiet. Viele der „großen“ Heilpflanzen gehören zu den Flavanoiddrogen. Im Vordergrund stehen der Schutz der Kapillargefäße, sowie die entzündungshemmende und die antioxidative Wirkung, außerdem werden sie angewandt zur Therapie und Prophylaxe von Herz-Kreislauf- Erkrankungen.  Flavanoide sind an grundlegenden Vorgängen des Zellstoffwechsels beteiligt, ohne toxisch zu wirken. Sie verweilen nicht lange im Körper, werden schnell ausgeschieden und sind deshalb zur Langzeittherapie bestens geeignet.

Einige der Wirkungen der Pflanzen mit Flavanoide:

  • Gefäßabdichtend und ödemprodektiv: Rosskastanie, Goldrute, Buchweizen, Weinlaub
  • Herzbelebend: Weißdorn, Arnika
  • Entzündungshemmend: Arnika, Kamille, Ringelblume
  • Zellschützend, antihepatotoxisch: Mariendistel, Artischocke
  • Diuretisch, entgiftend: Birke, Goldrute, Schachtelhalm, Hauhechel, Stiefmütterchen.
  • Periphere und zentrale arterielle Durchblutungsstörungen verbessernd: Gingko, zudem Langzeitgedächtnis verbessernd: Weintrauben
  • Schweißtreibend: Linden-, Holunder– und Mädesüßblüten
  • Teilweise stimmungsaufhellende und angstlösende Wirkungen: Johanniskraut, Passionsblume
  • Unterstützende Wirkungen bei Infektionskrankheiten, schützen die Kapillarwand.
  • Ernährungsphysiologisch wertvoll: Studien ergaben, dass die in Lebensmittel wie Tee, Rotwein, Zwiebeln und Äpfel vorkommenden Flavanoide wesentlich an der Verhinderung koronarer Herzerkrankungen und Krebs beteiligt sind.

Nebenwirkungen nicht bekannt.

Pflanzen mit Flavanoiden:

  • Korbblütengewächse wie: Arnika, Goldrute, echte Kamille, Mariendistel, Ringelblume
  • Rosengewächse wie MädesüßWeißdorn
  • Außerdem: Ackerstiefmütterchen, Birke, Buchweizen, Gingko, Holunder, Honigklee, Johanniskraut,      Königskerze, Linde, Rosskastanie, Sanddorn, Schachtelhalm, Süßholz, Walnuss, Waldmeister, Weinraute, Zaubernuss.

Gefunden in: Ursel Bühring: Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde, Sonntag Verlag 2009

Eröffnung TEH Naturwerke Hollersbach

Am Sonntag den 7. Oktober wurden die TEH Naturwerke Hollersbach feierlich eröffnet. Das alte Kraftwerkshaus der SAFE ist mit Liebe renoviert und zu einem „Ort der Kraft“ geworden. Silke Stöckl und ihre Mitarbeiterin bieten TEH Produkte und regionale Spezialitäten und Handwerke aus den Nationalparkgemeinden.

Öffnungszeiten:

  • Dienstag, Mittwoch 14.30 – 18.00 Uhr
  • Donnerstag, Freitag 9.00 – 18.00 Uhr
  • Samstag 9.00 – 16.00 Uhr

Info: Silke Stöckl 0664 22 19 110

TEH-NaturwerkeHollersbachTEH-NaturwerkeHollersbachTEH-NaturwerkeHollersbachTEH-NaturwerkeHollersbachTEH-NaturwerkeHollersbachTEH-NaturwerkeHollersbach

Oktober 2012

Ein warmer Oktoberbeginn, noch keine Frostschäden. Die letzten blühenden Pflanzen sind eine Weide für die Wildbienen. In der Monatsmitte Altweibersommer mit leichtem Frost im Tal, aber die Balkonblumen sind noch nicht erfroren, wir haben sie dann vor dem Wintereinbruch doch noch entsorgt.

Ende des Monats Wintereinbruch mit Schnee der liegen bleibt, als Anhang auf den Bäumen ist und Frost in den letzten Tagen.

Beim Beschreiben der Pflanzen ist mir aufgefallen, dass es vor allem Neophyten sind, also Pflanzen, die erst im Laufe der letzten Jahrhunderte bei uns heimisch geworden sind und anscheinend zu den spät blühenden und fruchtenden Pflanzen gehören.

Das kanadische Berufskraut aus der Familie der Korbblütler, zählt zu den wichtigen Heilpflanzen der Indianer in Nordamerika, man verwendete es genau so wie bei uns das einjährige Berufskraut, als frische Pflanze zur Blutstillung, bei Parasiten, die an den Lebenskräften zehren, aber auch bei rheumatischen Beschwerden. Und obwohl es erst im 16. Jhd. nach Europa kam, hat es sich in der „Gegenmagie“ etabliert. Man verwendete es zum Räuchern, als „Widerruf“ böser Anfeindungen in Haus, Hof und Stall. Der Name „Berufskraut“ bezieht sich auf die Vorstellung, man könnte sich mit seiner Hilfe vor dem „berufen (beschreien)“ durch Hexen und Zauberer schützen.

Berufskraut

 

Die kanadische Goldrute aus der Familie der Korbblütler ist ein Einwanderer aus Nordamerika und hat sich in den letzten 100 Jahren explosionsartig ausgebreitet. In der offiziellen Pharmakologie ist sie der einheimischen Goldrute mit ihren wassertreibenden, anregenden und schleimlösenden Eigenschaften gleichgestellt, die einheimische Goldrute hat aber zusätzlich noch eine entzündungshemmende Wirkung.

Goldrute, kanadische

 

Die Kapuzinerkresse aus der Familie der Kapuzinerkressengewächse stammt ursprünglich aus Peru. In allen Teilen der Pflanze befindet sich ein Stoff, der wie ein Antibiotikum die Vermehrung von Bakterien verhindert. Dieses natürliche Antibiotikum wird beim Verzehr aus dem ätherischen Öl freigesetzt und über Atem und Harn ausgeschieden. Dort entfaltet es auch seine Wirkung und hilft bei Infektionen der Atemwege aber auch bei entzündlichen Erkrankungen der Nieren und der Harnwege. Man kann die Pflanze frisch zu sich nehmen oder einen Frischpflanzensaft herstellen, eine Teeanwendung ist nicht sinnvoll.

Junge Blätter und Blüten kann man als Beilage zu Salaten und Gemüse geben, man kann auch den Samen in Essig einlegen oder mit Topfen, Salz, Pfeffer und kleingehackten Blättern einen schmackhaften Aufstrich machen.

Kapuzinerkresse

Die Tomaten aus der Familie der Nachtschattengewächse stammt ursprünglich aus Peru und wird in tausenden von Sorten gezüchtet. Egal ob rot oder gelb, groß oder klein, allen gemeinsam sind die herz- und kreislaufschützenden Eigenschaften und der Farbstoff Lycopin. Er unterstützt den Körper bei der Abwehr krebserregender Stoffe und verhindert die negative Wirkung von Nitrosaminen. Lycopin kann nur dann gut vom Körper aufgenommen werden, wenn es gekocht wird, als Suppe, Soße oder als gekochtes Ketchup. Damit ist die Tomate einige der wenigen Pflanzen, die in gekochter Form noch bessere Eigenschaften hat als als Rohkost.

Tomate

Die große Wegmalve oder Käsepappel aus der Familie der Malvengewächse hat die gleiche Wirkung wie die kleine Käsepappel. Sie wirken reizmildernd und entzündungshemmend. Ein Aufguss von Blüten und Blättern wirkt wie eine Schutzschicht auf Haut und Schleimhaut. Man kann sie wunderbar mit anderen Heilpflanzen mischen, sie wirkt dann bei Husten, Grippe, Erkältungen und Entzündungen im Magen- Darm Bereich. Als Kompresse und Breiumschlag hilft sie bei Hautentzündungen.

Die Früchte der Malve, die wie ein kleiner Käselaib ausschauen, können roh oder gekocht verzehrt werden und schmecken sehr gut, man verwendet sie, ehe sie reif sind.

Käsepappel, Wilde Malve

Die warme Oktober Sonne genießt auch dieser Distelfalter.

Distelfalter

Aromatische Gemüse Würze

Aromatische Gemüse Würze

Aus Lauch, Karotten, Sellerie und anderen Wurzelgemüse stellt Anette Hoffmann (Kraut und Rüben Heft 8/08) eine Mischung her, die sie löffelweise zum Würzen von Suppen und Soßen oder zum Anrösten von Schmorfleischgerichten verwendet, ähnlich wie Gemüsebrühpulver aus dem Bioladen. Ich mache seitdem ich das gelesen habe, im Herbst eine Resteverwertung meines Wurzelgemüses im Garten, kaufe ev. etwas dazu und habe dann bis zum nächsten Herbst eine aromatische Würze.

Zutaten aus dem eigenen Garten oder gekaufte, biologische Ware:

  • 250 g Karotten
  • 250 g Zwiebel
  • 250 g gehäutete Tomaten
  • 150 g Petersilienwurzel
  • 100 g Stauden- oder Knollensellerie
  • 250 g Salz

Zubereitungsanleitung:

Karotten, Zwiebel, Lauch, gehäutete Tomaten, Petersilienwurzel und Knollensellerie waschen, grob schneiden, mit dem Küchenmixer in feine Würfel hacken.

In einer Schüssel mit dem Salz vermengen, über Nacht kühl stellen und Saft ziehen lassen.

Am nächsten Tag die Masse in Marmeladengläser geben, fest pressen, verschließen, kühl und dunkel aufbewahren. Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren.

Salzkräuter

Dill, Petersilie, Basilikum, Bärlauch und andere Kräuter lassen sich durch Einsalzen sicherer konservieren als durch andere Methoden.

Aus der Würze lässt sich durch Zugabe von geriebenem Käse, gerösteten Nüssen und Öl ein aromatisches Pesto herstellen

Zubereitungsanleitung:

Das Kraut waschen, auslegen und über Nacht anwelken lassen, im Mixer zerhacken, nicht pürieren, mit 20-25 % der Kräutermenge an Salz vermengen, fest in kleine Schraubgläser pressen und vor dem Zuschrauben mit einer feinen Schicht Salz bestreuen

Tipp:

Kann auch eingefroren und bei Bedarf aufgetaut werden.

Anettes Tipp: Geschmortes Fleisch mit einer Kräuterkruste aus Butter, Semmelmehl sowie Salzkräutern bestreichen und im Rohr überbacken.

Salbei

Salbei

Der Lippenblütler Salbei ist nicht nur ein schon im Mittelalter bekanntes Heilkraut, er soll auch lebensverlängernd wirken. Lange bevor die Zahnbürste erfunden wurde, reinigte man sich mit einem Salbeiblatt den Mundraum: einfach ein Salbeiblatt über den Zeigefinger legen und damit das Zahnfleisch massieren. Das kräftigt das Zahnfleisch, entfernt Zahnbelag, desinfiziert, verhindert Zahnfleischbluten und aromatisiert den Mundgeschmack.

Salbei, ob als Frischblatt, Tee (10 Minuten ziehen lassen) oder verdünnte Tinktur, ist das beste Mittel zum Mundspülen oder Gurgeln bei Prothesendruckstellen oder Angina. Am besten hilft es, wenn man regelmäßig alle 1-2 Stunden gurgelt. Wichtig: Nicht bei trockenen oder Reizhusten gurgeln, da trocknet die Gerbstoffdroge noch mehr aus.

Salbei ist die wichtigste Pflanzendroge gegen übermäßiges Schwitzen in der Pubertät oder in den Wechseljahren. Die Einnahme ist möglich als Tinktur, Frischpflanzensaft oder Tee, wobei man darauf achten soll, dass der Tee nur 1-3 Minuten zieht und lauwarm getrunken wird.

Äußerlich kann man den zusammenziehenden und desodorierenden Tee für eine Waschung nutzen, dafür den Tee doppelt so stark zubereiten und 15 Minuten lang ziehen lasse, damit die wirksamen Gerbstoffe gut in Lösung gehen.

Frische Salbeiblätter sind ein aromatisches Gewürz und haben auch eine appetitanregende Wirkung, da er zu dem aromatischen Bittermittel gehört.

Anwendungsbeschränkungen: Nicht in der Schwangerschaft einnehmen und alkoholische Zubereitungen innerlich nicht länger zu sich nehmen als ein paar Tage bis maximal 4 Wochen. Keine Nebenwirkungen bei äußerlicher Anwendung.

September 2012

Zeit der reifen Früchte, Samenzeit.

Pfirsich

Die gewöhnliche Wegwarte ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler mit tiefreichenden Pfahlwurzeln. Die Blütenköpfchen bestehen nur aus Zungenblüten und sind nur vormittags an einem Tag geöffnet. Sie wurde bereits im Mittelalter zur Arzneimittelherstellung genutzt. In der Pflanzenheilkunde wird sie zur Stimulierung und Heilung von Milz, Leber und Galle eingesetzt. Sie ist eines der wenigen Phytotherapeutika für die Milz. Die Wurzelzichorie wurde zuerst dem Kaffee zugesetzt, um diesen mehr Farbe und Bitterkeit zu geben, ab der zweiten Hälfte des 18. Jhd. wurde sie auch als Ersatzkaffee verwendet. Die Blüten der Wegwarte, Chicory,  ist die 8. Bachblüte, sie ist die Blüte der Mütterlichkeit, sie hilft sich selbst zurücknehmen.

Wegwarte

Das Schöllkraut ist ein Mohngewächs und die einzige Pflanze mit einem orange/gelben Milchsaft. In der Volksmedizin wird der Saft der Pflanze äußerlich z.B. bei Warzen verwendet, der Pflanzensaft ist hautreizend und soll eine eiweißauflösende und antivirale Wirkung haben.

Nach der Signaturlehre sind gelb blühende Pflanzen und solche mit gelben Pflanzensaft, Heilmittel bei Leberleiden. Die enthaltenen Alkaloide sind leberwirksame Stoffe, gleichzeitig aber leicht giftig. Schöllkraut sollte nie alleine gegeben werden, sondern mit anderen, gleich wirksamen Kräutern gemischt werden, wegen der Alkaloide gering dosieren.

Schoellkraut

Die Rosen Malve oder Sigmarwurz gehört zur Familie der Malvengewächse. Man kann sie von der sehr ähnlichen Moschus Malve durch die behaarten Früchte und den behaarten Stängel und die Kelchblätter unterscheiden. Von allen diesen Arten können Blätter und Wurzeln zu Hustensirup verarbeitet werden und als Tee getrunken werden, sie haben aber nicht den Wirkstoffgehalt der Käsepappel, die auf Grund des Schleimgehaltes reizmildernd und entzündungshemmend ist.

Rosen-Malve

Der Dill aus der Familie der Doldengewächse gehört wie Kümmel, Fenchel und Anis zu den reinigenden Heilkräutern, den sogenannten Karminative, das sind Pflanzen, die die Muskulatur des Magen- Darm Traktes entkrampfen und gegen Bakterien vorgehen. Die Samen sind gleichermaßen Heilmittel und Gewürz. In der Küche werden sowohl Samen als auch junge Blätter verwendet. Dillspitzen, Knospen und Blüten schmecken fein und würzig und wirken in etwas sanfterer Weise als die oben genannten Gewürze.

Dill

 glattes Habichtskraut