Flavanoide

Flavanoide

Flavanoide sind gelblich- orange, wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die zu den wichtigsten Wirkstoffen in der Phytotherapie gehören. Zahlreiche Flavanoide sind gleichzeitig Lebensmittel, deshalb werden sie als semiessenziell bezeichnet. Reichliche Zufuhr flavanoidreicher Nahrung besitzt einen krankheitsvorbeugenden Effekt.

Flavanoide sind im Pflanzenreich weit verbreitet und kommen praktisch in allen Obst- und Gemüsesorten, sowie in bestimmten Nüssen und Getreidesorten vor. In folgenden Nahrungsmitteln sind besonders viel (ca. 50 mg/kg) Flavanoide enthalten:

Brokkoli, Endivie, Grünkohl, Zwiebeln, Preiselbeeren, Tomaten, Rotwein, grüner Tee und schwarzer Tee, etwas weniger (10-50 mg/kg) in Orangen, Äpfeln, Trauben, Kirschen, Kakao.

Bislang wurden über 6500 Flavanoide beschrieben. In den Pflanzen haben Flavanoide die Aufgabe, diese vor UV-Licht zu schützen. So finden sich die meisten Flavanoide an den sonnenbestrahlten Pflanzenteilen, im Wurzelbereich fehlen sie meist.

Flavanoide werden auch zum Färben verwendet oder in Teemischungen als Schönheitsdroge. Sie sind hitzestabil, sie gehen beim Kochen also nur geringfügig verloren.

Flavanoide haben unterschiedliche, sehr vielfältige Wirkungen und dadurch ein breites Anwendungsgebiet. Viele der „großen“ Heilpflanzen gehören zu den Flavanoiddrogen. Im Vordergrund stehen der Schutz der Kapillargefäße, sowie die entzündungshemmende und die antioxidative Wirkung, außerdem werden sie angewandt zur Therapie und Prophylaxe von Herz-Kreislauf- Erkrankungen.  Flavanoide sind an grundlegenden Vorgängen des Zellstoffwechsels beteiligt, ohne toxisch zu wirken. Sie verweilen nicht lange im Körper, werden schnell ausgeschieden und sind deshalb zur Langzeittherapie bestens geeignet.

Einige der Wirkungen der Pflanzen mit Flavanoide:

  • Gefäßabdichtend und ödemprodektiv: Rosskastanie, Goldrute, Buchweizen, Weinlaub
  • Herzbelebend: Weißdorn, Arnika
  • Entzündungshemmend: Arnika, Kamille, Ringelblume
  • Zellschützend, antihepatotoxisch: Mariendistel, Artischocke
  • Diuretisch, entgiftend: Birke, Goldrute, Schachtelhalm, Hauhechel, Stiefmütterchen.
  • Periphere und zentrale arterielle Durchblutungsstörungen verbessernd: Gingko, zudem Langzeitgedächtnis verbessernd: Weintrauben
  • Schweißtreibend: Linden-, Holunder– und Mädesüßblüten
  • Teilweise stimmungsaufhellende und angstlösende Wirkungen: Johanniskraut, Passionsblume
  • Unterstützende Wirkungen bei Infektionskrankheiten, schützen die Kapillarwand.
  • Ernährungsphysiologisch wertvoll: Studien ergaben, dass die in Lebensmittel wie Tee, Rotwein, Zwiebeln und Äpfel vorkommenden Flavanoide wesentlich an der Verhinderung koronarer Herzerkrankungen und Krebs beteiligt sind.

Nebenwirkungen nicht bekannt.

Pflanzen mit Flavanoiden:

  • Korbblütengewächse wie: Arnika, Goldrute, echte Kamille, Mariendistel, Ringelblume
  • Rosengewächse wie MädesüßWeißdorn
  • Außerdem: Ackerstiefmütterchen, Birke, Buchweizen, Gingko, Holunder, Honigklee, Johanniskraut,      Königskerze, Linde, Rosskastanie, Sanddorn, Schachtelhalm, Süßholz, Walnuss, Waldmeister, Weinraute, Zaubernuss.

Gefunden in: Ursel Bühring: Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde, Sonntag Verlag 2009

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Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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