Hanf- eine uralte Kulturpflanze

Hanf

Der Hanf aus der Familie der Hanfgewächse ist eine umstrittene Pflanze. Für die einen gefährlicher Genussrausch und gefürchtete Abstiegsdroge in die Kriminalität, für die anderen eine Schamenenpflanze für die Reise in die unsichtbare, innere Welt.

Hanf ist eine der vielseitigsten Pflanzen und prägte bereits in der Antike Ansehen und Wohlstand vieler Völker, lieferte Material für Seile, Netze, Stoffe und Papier. Er wurde bei Geburtsschmerzen verwendet und Hildegard von Bingen empfahl die Anwendung von Hanf z.B. bei Migräne. In Russland galt eine Inhalation von Hanfsamen als wirksames Mittel gegen Zahnschmerzen und das Einreiben mit dem Samenöl als wirksam bei Gicht- und Rheumaschmerzen.

Man unterscheidet das wirksame Haschisch- (das Harz der Hanfpflanze) vom Marihuana- (die  zerkleinerten, weiblichen Blüten der Hanfpflanze). Das THC ist vor allem im indischen Hanf (Cannabis indica) enthalten, die weitgehend THC freien Sorten (Cannabis sativa und Züchtungen) dürfen von einigen Hanfbauern angebaut werden.

Inhaltsstoffe: THC, ätherische Öle, Zucker, Flavanoide, Alkaloide sowie Chlorophyll.

Wirkungen und Indikationen

Er ist angstlösend, antidepressiv, euphorisierend, stimulierend, schmerzlindernd, muskelentspannend, bronchienerweiternd und stimmungsaufhellend. Wissenschaftliche Studien haben eindeutig bewiesen, dass der Hanf eindeutig als bestens verträgliches und wirkungsvolles Mittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen gilt, man konnte auch die schmerzlindernden und krampfstillenden Eigenschaften bei Muskelanspannungen und Kopfschmerzen nachweisen. Hanf als Medizin führt zu einer deutlichen Senkung des Augeninnendrucks (bei Glaukom) sowie zu einer wohltuenden Steigerung des Appetits und Stimmung bei schweren Erkrankungen.

Darreichungsformen:

Präparate fallen unter das Betäubungsmittel Gesetz. Selbstanbau und Zubereitung verboten.

Hanfsamen (THC frei) und Hanföl kann man kaufen, z.B. von der Ölmühle Fandler.

Nebenwirkungen

Gelegentlich Unruhe, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Appetitstörungen. In hohen Dosen wirkt das THC auf die Gedächtnisleistung und verursacht unkoordinierte Bewegungsabläufe und eingeschränkte Reaktionen, außerdem Blutdruckabfall und Herzklopfen.

Hanf hat von allen Pflanzen den höchsten Gehalt an lebensnotwendigen (essenziellen) Fettsäuren. Die kleinen Hanfnüsschen (THC frei), aus denen auch das Öl gepresst wird fördern den Aufbau von Immunglobulinen im menschlichen Körper. Menschen mit einer Störung des Fettstoffwechsels könnten ihre Beschwerden durch nur 10 g Hanfsamen pro Tag entscheidend bessern.

Hanföl ist auch ein gutes Mittel zur Pflege hässlicher Narben, aber auch ein Hautöl bei Neurodermitis oder anderen entzündlichen Hauterkrankungen. Es enthält die Vitamine B und E, hochwertiges Eiweiß mit allen 8! essenziellen Aminosäuren und Gamma Linolensäure.

Die Hanffasern werden schon seit Jahrtausenden zur Herstellung von Textilien und Papier verwendet. Den Höhepunkt der Nutzung erfuhren Hanffasern im 17. Jahrhundert, wo sie vor allem zur Produktion von Seilen und Segeltuch für die Schifffahrt verwendet wurden; für ein normales Segelschiff wurden viele Tonnen Hanffasern benötigt und die Materialien wurden durchschnittlich alle zwei Jahre ersetzt. Hanflangfasern finden heute fast ausschließlich Verwendung bei der Produktion von Textilien. Sie sind sehr reißfest und eignen sich besonders gut für die Bekleidungsindustrie. Dabei erzielen Hanftextilien bessere Werte für Scheuerfestigkeit als Baumwolltextilien und haben daher auch eine längere Lebensdauer.

 HanfHanffasern

2. Internationaler Kongress der TTM in Innsbruck

2. Internationaler Kongress der traditionellen tibetischen Medizin in Innsbruck am 20. und 21. September 2013

Ich hatte die Gelegenheit diesen Kongress am 21. September zu besuchen und möchte hier meine Eindrücke schildern.

Wie ich schon in diesem Beitrag geschrieben habe, wurde mein Interesse an der traditionellen tibetische Medizin durch den Besuch einer tibetischen Kräuteschule in Pokhara geweckt. Ich habe seitdem einige Bücher zu dem Thema gelesen (Überall, Feyerer, Reichle,  usw. ) und habe entdeckt, dass es einige sehr engagierte Menschen gibt, denen es ein Anliegen ist, der westlichen/europäischen Kultur ihr Wissen weiter zu geben.

Ich war am 21. September auf dem Kongress und habe einige Workshops besucht, darunter:

  • Nejang– tibetisches Heilyoga für alle, eine Einleitung von Emilio Gallotta
  • Eine interaktive Diskussion über tibetische Kräuterrezepturen: Verfügbarkeit, Qualität, Verwendung, Erfahrung mit Dr. Cecile Vennos (Padma AG Schweiz)
  • Yuk Chö– die tibetische Stocktherapie, einzigartig und wiederentdeckt- von Philippe Gonin
  • Chu Tag– praktische Anwendung des faszinierenden Systems der tibetischen Urinanalyse mit Patrice Richard
  • Ernährung und Lebensstil– Eine Therapie der ersten Wahl in der TTM mit Christine Koch

Außerdem habe ich auch den Organisator und Veranstalter des 3. Internationalen Kongress on Sowa Rigpa- Traditional Tibetan Medicine in Kathmandu am 28.-30. Dezember in Kathmandu, Herrn Raj Kumar Shresta, getroffen.

Alles in allem hat der Kongress meinen Eindruck bestätigt, dass die TTM eine ganzheitliche Medizin ist, die vieles einschließt. Heilkräuter, Ernährung, Lebensstil, aber auch uns eher fremd, Astrologische Einflüsse, Musik, Gebete (Mantras) uvm.

 TTM Kongress-InnsbruckTTM Kongress-InnsbruckTTM Kongress-InnsbruckTTM Kongress-Innsbruck

Almwanderung

Almwanderung

Bei unserer letzten Almwanderung hatten wir das unglaubliche Glück einen Bartgeier aus nächster Nähe zu sehen. Ich selber hatte leider keine Kamera dabei, aber meine Begleiter haben den Bartgeier fotografiert- aus nächste Nähe. Er war zuerst ca. 50 m unterhalb des Weges auf einer Wiese und ist dann über uns gekreist.

Bartgeier werden in den Hohen Tauern seit 1986 wieder angesiedelt, das ist auf der südlichen Talseite des Salzachtales. Das sie sie sich auch in den Tälern der Grasberge ( auf der Nordseite des Salzachtales ) aufhalten, war mir nicht bekannt. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 Metern zählt er zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Mit 225 bis 250 Brutpaaren ist der Bartgeier einer der seltensten Greifvögel Europas.

Blick Richtung Hohe TauernBaumgartenalmBartgeier

Der Bärlapp ist ein Vertreter der Gefäßsporenpflanzen, die bereits vor Hunderten von Millionen Jahre aufgetreten sind. Früher fand die Pflanze Verwendung als Zauber- oder Hexenpflanze, als Aphrodisiakum und galt generell als Heilpflanze. Sie hat also eine ethnobotanische Bedeutung. Der Sprossende Bärlapp bildet oberirdisch kriechende Sprosse aus, die bis zu 1 m lang werden können. Aus diesen wachsen etwa 10 bis 30 cm große aufsteigende Triebe empor, die einen dicht beblätterten, unmittelbar aufsitzenden Sporophyllstand tragen können. Die Blätter der aufsteigenden Triebe ähneln den Nadelblättern von Nadelbäumen. Sie stehen waagerecht ab, erscheinen relativ starr, scharf zugespitzt und sind fein gesägt.

Die Sporen des Keulen-Bärlapp finden in der Homöopathie Verwendung. Bärlappe sind aber auch ein traditionelles Heilmittel bei Naturvölkern und fanden auch in Mitteleuropa traditionell Verwendung. Anwendungsgebiete waren und sind teilweise noch immer: als Wundmittel, besonders bei schlecht heilenden Wunden, Krämpfe aller Art, Gicht und Rheuma. Vermischt man das Sporenpulver mit Talk oder kosmetischem Pulver, gibt es sofort ein Gefühl der Frische, wenn man es auf entzündete Hautstellen aufträgt, es ist auch ein natürliches Deodorant.

Bärlappsporen werden bereits seit dem jungsteinzeitlichen Schamanismus weltweit zum Erzeugen pyrotechnischer Effekte benutzt. Heute werden sie von Feuerspuckern gern anstelle von brennbarer Flüssigkeiten verwendet. Der Effekt beruht auf einer Verpuffung, ähnlich einer Mehlstaubexplosion.

Bärlapp

Ölwickel

Wickel vermitteln Geborgenheit, Zuwendung und Berührung tragen zum Wohlbefinden bei. Ein Wickel beeinflusst den Organismus in seiner Ganzheit. Er ist ein bewährtes Hausmittel, auf natürliche Art zu gesunden.

Wickel sind leicht anzulegen, wenn man es einmal gesehen und gelernt hat und sie wirken. Besonders empfehlen kann ich den Eisenhutwickel bei verspannten Schultern und Nacken.

Ölwickel

Wirkung: Öle, die aus fetten Ölen (z.B. Oliven-, Mandel- oder Erdnussöl) und ätherischen Ölen bestehen, bilden einen sanften Wärmemantel, der durch das spezifisch ätherische Öl einer bestimmten Heilpflanze wirkt. Ca. 1-5 % Ölgemisch, ätherische Öle nie pur auftragen.

Anwendungsgebiete: chronisch kalte, verhärtete Prozesse, schmerzende und berührungsempfindliche Stellen.

Material: doppelt gelegter, dünner Baumwolllappen (Größe nach Bedarf), Baumwollmatte oder Heilwolle (als Wärmepolster), Frotteehandtuch, Wärmeflaschen.

Vorbereitung und Durchführung: Öl auf Baumwolllappen träufeln und zusammenfalten, in die Heilwolle hineinlegen, mit Wärmeflasche anwärmen und mit Frotteehandtuch umschließen. Öllappen direkt auf schmerzende Stelle legen, Heilwolle als Wärmepolster darüber legen, mit Frotteehandtuch einwickeln.

Dauer: mindestens 30 Minuten, bis mehrere Stunden. Öllappen kann bis zu 4 Wochen benutzt werden, vor jeder neuen Anwendung mit Öl beträufeln.

Folgende Öle kann man benutzen:

1. Kamillenöl- Wirkung: durchwärmend und krampflösend.

Anwendungsgebiete: schmerzhafte Krämpfe im Magen-Darm-Bereich, nervöse Unruhe in der Nacht, vor Beginn der Menstruation.

2. Lavendelöl- Wirkung: gibt milde Wärme, überreizte Nerven beruhigen sich, wirkt entspannend und harmonisierend.

Anwendungsgebiete: Bronchitis mit starkem Hustenreiz, zum Ausheilen einer Lungenentzündung, Schmerzen beim Husten im Rippenbereich, spastische Bronchitis.

3.Thymianöl- Wirkung: hustenstillend, keimtötend, entspannend und schmerzlindernd.

Anwendungsgebiete: Erkältungen mit starkem Hustenreiz, krampfhaften Husten oder Keuchhusten.

4. Eisenhutöl- Wala Aconit Schmerzöl: Das Aconit Schmerzöl ist eine Komposition aus bewährten Heilpflanzen, deren Gesamtheit schmerzlindernd wirkt:

Der blaue Eisenhut (Aconitum napellus) ist ein ausgesprochenes Nervenmittel, er wirkt einer Auskühlung entgegen und lindert Muskel- und Nervenschmerzen. Seinen Namen hat er den tiefblauen helmartigen Blüten zu verdanken, die in einem langen, ährenartigen Blütenstand sitzen.

Der Kampfer (Cinnamomum camphora) wird aus dem Holz des mächtigen Kampferbaums durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Durch eine Anregung der peripheren Durchblutung verhindert auch er eine Gewebeauskühlung und lindert Schmerzen.

Bereits der Duft des ätherischen Lavendelöls wirkt beruhigend und stellt eine entspannende Komponente in der Rezeptur dar.

Anwendungsgebiete: Neuralgien (Nervenreizungen an unterschiedlichen Körperstellen) sehr gut z.B. bei verspannten Schultern und Nacken.

Quelle: Wickel und Auflagen heute, Gesundheitstipps zum Hausgebrauch. Deutscher Naturheilbund eV.

Auf den Fotos zu sehen:

  • Ganz unten ein Flanelleleintuch als Außentuch, zum über die Schultern hüllen
  • in der Mitte ein mit Wolle gefüllter kleiner Polster als Innentuch (färbig)
  • unten als Substanztücher 2 Stoffwindeln, auf die das Öl aufgetragen wird und die dann in das
  • Plastiksackerl gesteckt werden, um dann zwischen der
  • Wärmeflasche erwärmt zu werden.

Das Innentuch und das Außentuch werden darüber gestülpt, um ebenfalls warm zu sein. Darüber lege ich noch ein Badetuch, um das Ganze warm zu halten. Nach etwa 15 Minuten kann man den Ölwickel wie oben beschrieben anlegen.

Für alle, die nicht die nötigen Materialien zu Hause haben, gibt es von Wickel&Co  fertige, liebevoll gemachte Wickelsets zu kaufen.

September 2013

Spät aber doch sind die Schwammerl gekommen. Die letzten Tage bin ich leider nicht dazu gekommen, so bin ich heute trotz Nässe gestartet. Die Ausbeute war nicht groß, aber genug für eine Suppe, es gab vor allem Bewegung und viel frische Luft. Unterwegs habe ich einige Pflanzen gesehen.

Fliegenpilz aus der Familie der Wulstlingsverwandten. Er ist schwach giftig, aber nicht harmlos. Für uns ist er ein Anzeiger- wo Fliegenpilze sind, könnten auch Herrenpilze in der Nähe sein.

Der Bittersüße Nachtschatten ist aus der Familie der Nachtschattengewächse. Die Blüten und Früchte erinnern ein wenig an Tomaten, sind aber viel kleiner. Sie sind wie diese im reifen Zustand süßlich. Die roten reifen Beeren haben im Verhältnis zum Kraut und den grünen Früchten den geringsten Alkaloidgehalt, trotzdem ist der Genuss von etwa 10 Beeren tödlich. Als Heilpflanze wurde und wird der bittersüße Nachtschatten bei allen Erkrankungen verwendet, bei denen Entgiftung eine Rolle spielt. Verwendet wird der Stängel der Pflanze. Solanum Dulcamara wird in der Homöopathie bei Husten, zur Entgiftung und bei Rheuma angewendet.

Der Wasserdost gehört zu den Korbblütengewächsen. In seinen volkstümlichen Namen kommt sehr häufig das Wasser (Wetter) vor. Mit ihm wurde bereits von den keltischen Schamanen Wetterzauber betrieben, sie beschworen damit den für die Landwirtschaft benötigten Regen herauf. Während die getrocknete Wurzel schmerzstillend wirkt, verwendet man das frische (oder getrocknete) blühende Kraut bevorzugt zur Stärkung der Leber, bei Infektionen und Erkältungen. Manche der günstigen Eigenschaften können beim Trocknen verloren gehen, deshalb verwendet man bevorzugt den rohen Wasserdost, vor allem bei Essenzen.

Spitzwegerich

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Spitzwegerich

Hier eine genauere Beschreibung vom Spitzwegerich, habe ihn im März 2012 bereits einmal beschrieben.

Der Spitzwegerich aus der Familie der Wegerichgewächse wurde von den Indianern Nordamerikas „Fußstapfen des weißen Mannes“ genannt, weil sich seine schleimhaltigen Samen mit ihrer klebrigen Außenschicht an Räder und Fußsohlen geheftet haben und sich dadurch im Land verbreiteten. Das griechische „plantago“ heißt übersetzt „Fußsohle“ und weist auf die Verwendung des Breitwegerichblatts (ein naher Verwandter) bei Wanderungen hin, da schützt es die Fußsohlen vor Blasen. Der Spitzwegerich gehört zu den bekanntesten „Hustenkräutern“, die auf die Bronchien entzündungswidrig, hustenhemmend und lungengewebsfestigend wirken.

Verwendete Teile: das Blatt

Inhaltsstoffe

Ca. 6 % Schleime, 5% Gerbstoffe, Glykoside u.a. 2% Aucubin (in frischem Zustand antibiotisch wirksam), Kieselsäure, Flavanoide, Vitamin C, Mineralstoffe.

Wirkungen/Indikationen

Der Spitzwegerich ist auf Grund seiner günstigen qualitativen und quantitativen Wirkstoffkombination eines der besten Hustenmittel überhaupt. Er wirkt reizmildernd, entzündungs- und hustenhemmend, gewebefestigend, antibakteriell und zusammenziehend. Spitzwegerich stellt eine natürliche, hervorragend wirksame Alternative zu herkömmlichen Hustenblockern dar, vor allem bei Reizhusten. Die Schleimstoffe wirken reizmildernd und antitussiv, verhindern dadurch den reflektorisch ausgelösten Hustenreiz und lassen Entzündungen abheilen. Die Gerbstoffe dämmen die Entzündung und entziehen den Bakterien auf den Schleimhäuten die Nährstoffe, wirken blutstillend und leicht schmerzlindernd. Die Kieselsäure festigt das Bindegewebe und sorgt für eine Steigerung der Abwehr, Zink unterstützt die wundheilend. Die in Frischpflanzenzubereitungen enthaltene Substanz Aucubin hemmt das Wachstum von Bakterien. Dazu kommt noch eine leberschützende Wirkung des Aucubins.

Äußerlich angewendet wirkt er bei Schleimhautdefekten, Insektenstichen, Hautverletzungen und bei leichten Verbrennungen; zur ersten Wundversorgung bestens geeignet und vielfach bewährt!

Anwendungsformen und Tagesdosis

  • Als Tee: 1 TL (1,5 g) mit 1 Tasse kaltem (zur Reizlinderung) oder heißem (bei Bronchitis) Wasser überbrühen. 30 Min. kalt (oder 7 Minuten heiß) ziehen lassen und abgießen. Mehrmals tgl. 1 Tasse schluckweise trinken.
  • Für Umschläge: 3-6 g Droge mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abfiltern. Eine Mullbinde durchfeuchten und auflegen.
  • Als Frischpflanzen Wiesenpflaster: frische Blätter zwischen den Händen verreiben und den Saft auf die betroffenen Stelle tupfen: das ist antibiotisch wirksam, abschwellend, blutstillend, entzündungs-, schmerz- und juckreizlindernd.
  • Als Umschlag: saubere, frische, angequetschte Blätter werden in der Volksheilkunde zur primären Wundversorgung auf eine Wunde gelegt und befestigt.
  • Tinktur selber ansetzen, Frischpflanzensäfte sind auch im Handel erhältlich.
  • Spitzwegerich Zucker: schmeckt besonders Kindern. Einfach frischen Spitzwegerich und Staubzucker miteinander verreiben und schonend trocknen. Kann auf allen Süßspeisen anstelle von normalen Zucker verwendet werden.
  • Tagesdosis: 3-6 g Droge

Hinweise

Keine Nebenwirkungen bekannt.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Eberesche oder Vogelbeere

Eberesche oder Vogelbeere

Jetzt ist Zeit, die Eberesche oder Vogelbeere aus der Familie der Rosengewächse zu ernten. Am besten wird der daraus gebrannte Schnaps, wenn die Früchte einmal einen Frost abbekommen haben. Es kann dann allerdings sein, dass die meisten Früchte bereits von den Vögeln geholt wurden, die sie heiß lieben.

In den Beeren sind Farb-, Gerb- und Bitterstoffe, sowie hohe Mengen an Vitamin C, daneben finden sich Sorbit, Parasorbinsäure und andere organische Säuren. Die Parasorbinsäure kann die Schleimhäute des Darmes reizen und zu schweren Durchfällen führen, wird aber durch Erhitzen unschädlich. Im gekochten Zustand können die Beeren also bedenkenlos gegessen werden.

Die Farbstoffe haben zusammen mit dem Vitamin C eine antioxidative Wirkung und schützen somit die Gefäße vor freien Radikalen. Die Fruchtsäuren wirken darmmobilisierend, regen den Stoffwechsel an und entwässern. Auch bei Erschöpfungszuständen und Hauterkrankungen empfiehlt sich die Verwendung der Eberesche, ganz gleich ob als Kompott oder Mus.

Ebereschen Mus

Die Ebereschen gemeinsam mit Äpfeln kochen, passieren, Zucker dazu geben und mit ein bisschen Zimt und Kardamon würzen. Schmeckt gut als Brotaufstrich oder zu Wildgerichten.

Guter Vogelbeerschnaps gilt als Medizin bei Magen- und Verdauungsstörungen. Er ist heute, weil die Ausbeute gering und das Ganze sehr arbeitsintensiv ist, sehr teuer. Nach dem Ernten müssen die Beeren abgerebelt werden, die Blätter werden entfernt, dann wird das Ganze eingemeischt und im Winter zu Schnaps gebrannt.

Vogelbeere oder EberescheVogelbeere oder Eberesche (Sorbus aucuparia)VogelbeereVogelbeere

Pizza Sauce und Pizzagewürz

Pizza Sauce- Salsa pizzaiola

Um die 900 g schwere Tomate zu verwerten, habe ich folgendes Rezept nachgekocht. Man kann diese Sauce auf Pizza`s verwenden und diese dann nach Wunsch belegen, sie passt aber auch als Sauce zu Teigwaren.

Zutaten:

  • 1 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel, fein gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, gepresst
  • 4 EL Tomatenmark
  • 400 g Fleischtomate, in kleine Stücke geschnitten
  • 1/2 TL Rosmarin, gehackt
  • 1 Prise Zucker
  • 1/2 TL Salz
  • 1 TL Pizzagewürz, selbstgemacht

Zubereitung: Die Zwiebel im Öl dünsten, Tomatenpüree kurz mitgaren, Tomaten und Rosmarin dazu geben und ca. 10 Minuten lang kochen, dann mit dem Mixstab pürieren. Mit Zucker, Salz und Pizzagewürz abschmecken und noch heiß in kleine Gläser füllen, beschriften. Man kann die Sauce auch portionsweise in passende Behälter füllen und einfrieren.

Pizzagewürz

Verwendung: diese köstliche und schnell gemachte Gewürzmischung eignet sich zum Verfeinern verschiedener kulinarischer Klassiker aus Italien. Nicht nur Pizza sondern auch Pastasaucen, Lasagne oder Pest lassen sich damit verfeinern.

Zutaten:

  • 10 g Oregano
  • 10 g Rosmarin
  • 10 g Basilikum
  • 10 g Thymian
  • 10 g Knoblauch

Zubereitung: Die Kräuter und den Knoblauch im Mörser etwas zerkleinern und abfüllen.

Erdäpfel oder Kartoffel

Erdäpfel (Österreich) oder Kartoffel (Deutschland)

Die Kartoffel aus der Familie der Nachtschattengewächse stammt aus den Anden in Südamerika. Dort wurde sie bereits vor 5000 Jahren in 2000 – 3000 Höhenmeter kultiviert. Sie wurde von den Spaniern nach Europa gebracht, es dauerte aber lange, bis die Kartoffel zum europäischen Volksnahrungsmittel wurde. Solanin, das in allen grünen Teilen der Pflanze, also in den Blättern, den Beeren und auch grünen Stellen in der Knolle enthalten ist, führt schon in geringer Menge zu Bauchweh, Krämpfen und Durchfall. Das Wort Kartoffel entstammt dem italienischen „tartufolo= Trüffel“, da sie an in der Erde heranwachsende Trüffel erinnerten.

Kartoffel machen nicht dick: 100 g haben nur 85 Kalorien. Sie enthalten rund 20 % Stärke und 2 % Eiweiß von besonders hoher Qualität. Mit einer Portion von ca. 150 g kann man fast den gesamten Bedarf an essentiellen Aminosäuren abdecken, außerdem bis zu 35 % des Vitamin C Tagesbedarfs, 40 % des Magnesiums und 17 % des Eisens, das wir brauchen. Kartoffel sind auch reich an B-Vitaminen, darunter die wertvolle Folsäure und Pantothensäure, das „Antistress Vitamin“. Der höhe Kalium Gehalt fördert die Entwässerung, außerdem enthalten sie auch noch Kalzium, Fluorid, Phophor, Kupfer, Zink, Kabalt und auch Jod.

Die Ballaststoffe der Kartoffel fördern die Verdauung, ihre Polysaccharide (Mehrfachzucker) haben im Zusammenspiel mit den Ballaststoffen eine vorbeugende Wirkung gegen Darmkrebs.

Dank des hohen Magnesiumgehalts können abendliche Kartoffelesser besser schlafen.

Erdäpfelwickel oder „Bauernfango“: bei Schnupfen, vor allem mit Beteiligung der Nasennebenhöhlen, hilft es gekochte und gestampfte Kartoffeln so heiß wie möglich (Verbrennungsgefahr!) rund um die Nase aufzulegen und bis zum Auskühlen dort zu belassen. Als Wickel hilft es auch bei Halsweh oder Gelenksschmerzen, da die Kartoffel die Wärme sehr lange halten. Nicht im Akutfall, sondern nur bei chronischen Schmerzen.

Küchentipps: Grundsätzlich unterscheidet man zwischen festkochenden Salatkartoffel und mehligen für Pürees. Grüne Stellen und Keime an Kartoffel sind giftig und müssen weggeschnitten werden. Kartoffel in der Schale gekocht sind am gesündesten, da sie den höchsten Vitamin- und Mineralstoffgehalt haben, bei Salzkartoffel werden die meisten Inhaltsstoffe mit dem Kochwasser weggeschüttet.

ErdäpfelErdäpfel

Gartenjahr

Zwischenbilanz eines Gartenjahres.

Das heurige Jahr hatte es in sich, im Juni nass und Überschwemmungen, im Juli und August heiß, auch jetzt im September noch warm.

Wir hatten eine gute Kartoffel Ernte- heuer mussten wir keine an die (Wühl-)Mäuse abtreten. Dafür gab`s nur 1 Karotte, die restlichen haben die roten Schnecken schon beim Keimen gefressen. Trotz der Trockenheit die letzten beiden Monate waren sehr viele rote Schnecken, so dass wir darauf verzichtet haben, grünen Salat im Garten zu pflanzen. Vom schwarzen Rettich überleben hoffentlich genug Pflänzchen, um uns zu versorgen.

Wir hatten eine sehr gute Gurkenernte, obwohl die Pflanzen im Juni fast beim Eingehen waren (die Kälte). Sie haben aber wieder ausgetrieben und versorgen uns noch immer mit Gurken.

Ein ausgesprochen gutes Tomatenjahr- so viele schöne, große und schmackhafte Tomaten hatten wir die letzten Jahre nicht mehr.

Aber auch Erbsen, Stangenbohnen und rote Rüben sind gut gewachsen. Auch der Sprossenkohl trägt gut, so dass wir im Spätherbst ernten können.

Gurken

Die Heimat der Gurken liegt in Indien, von dort hat sie sich in alle warmen Gebiete der Welt ausgebreitet. Die Gurken enthalten bis zu 95% Wasser, in diesem sind aber die Wirkstoffe in physiologisch idealer Form gelöst. Sie gehört zu den kalorienärmsten Gemüsearten und ist reich an B-Vitaminen, Folsäure, Beta-Carotin, Vitamin K und an Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Spurenelementen wie Silizium, Mangan, Selen, Kupfer und Zink. Die (eventuell) enthaltenen Bitterstoffe haben eine darmregulierende Wirkung. Insulinähnliche Stoffe, die den Blutzucker regulieren helfen können, runden die Wirkung der Gurke ab.

Tomate (Solanum lycopersicum)

Tomate (Solanum lycopersicum)

Tomaten

Die Tomaten stammen ursprünglich aus Mittelamerika, es dauerte lange, bis sie in Europa als Nahrungsmittel angenommen wurden. Inzwischen kennt man etwa 6000 verschiedene Tomatensorten. Die Auswahl reicht von den kirschgroßen Cocktailtomaten bis zu riesigen Fleischtomaten.

Unsere sonnengereiften Tomaten sind sicherlich voll mit gesunden Inhaltsstoffen: Vitamine A,C,B,E, die antioxidativ und damit krebsvorbeugend wirken.  Das Caratinoid Lykopin, dieser Antioxidant und Radikalenfänger hat  unter anderem auch eine gefäßschützende Wirkung und wird am besten aus gekochten Tomaten aufgenommen. Der Kaliumgehalt ist beachtlich und hilft zu entwässern, was sich positiv auf Herz und Kreislauf auswirkt. Außerdem enthalten Tomaten reichlich Magnesium, Eisen, Kalzium, Phosphor, Kupfer und die Spurenelemente Zink, Kobalt und Nickel. Die Phytosterine helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, die reichlich enthaltene Aminosäure Tryptophan macht munter und optimistisch. Tomaten schmecken zwar säuerlich, wirken aber basisch und neutralisieren Säuren im Gewebe.

Nur wer Nierensteine hat, sollte beim Verzehr der Tomaten etwas vorsichtig sein, denn sie enthalten auch etwas Oxalsäure.

Die Tomaten enthalten in den Blättern und Stängeln das Alkaloid Solanin. In grünen, unreifen Früchten ist es in einer Menge von 0,2% vorhanden und in dieser Menge kaum gesundheitsschädlich. Vergiftungssymptome treten erst ab einer Menge von 25 mg auf und äußern sich durch Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm- Beschwerden.

TomatenTomateKartoffelkeller

Wer mehr über die transparente Wärmedämmung wissen will, kann hier nachlesen.