Zirbengeist
Dank den Eichhörnchen! Zirben (Zirbelkiefer- Pinus cembra) wachsen normal im Hochgebirge über 1500 m, der Baum kann bis zu 25 m hoch und 1000 Jahre alt werden. Eine sehr alte Zirbe wächst bei uns im Tal, die Zirbenzapfen werden von den Eichhörnchen angeknappert und da sie wahrscheinlich teilweise zu schwer sind, fallengelassen. Von diesen Zapfen habe wir ein paar genommen und einen Zirbengeist angesetzt.
Zutaten: 1000 ml Korn (+400 ml), 400 g geschnittene Zirbenzapfen, 1 Vanilleschote, 100 g brauner Kandiszucker.
Zubereitung: in ein Glas füllen, gut verschließen und 2-3 Wochen (10 Tage) hell stehen lassen, öfters mal schütteln. Nach dieser Zeit abfiltern, in Flaschen füllen und beschriften.
Verwendung: Zirbenlikör ist gut bei Erkältungen, grippigen Infekten, Magenverstimmung bzw. gegen Völlegefühl (Wirkung ähnlich Magenbitter). Allerdings nur in Maßen genossen; es genügt ein kleines Stamperl, das aber täglich!
Das Holz der Zirbelkiefer wird vor allem wegen der lebhaften Zeichnung im Innenausbau für Täfelungen sowie als Möbelholz für Bauernküchen und Schlafzimmer genutzt. Weiters nutzt man es für die Herstellung von Brottöpfen (da das enthalten ätherische Öl Schimmel vermeidet), von Schindeln und für Schnitzarbeiten; so werden seit dem 17. Jahrhundert die meisten Grödner Holzschnitzereien aus Zirbenholz geschnitzt.
Erwin Thoma schreibt in seinem Buch: „Die geheime Sprache der Bäume“ von den wissenschaftlichen Versuchen von Prof. Moser, der festgestellt hat, dass die Zirbe eine beschützende und erholsame Wirkung auf die menschliche Gesundheit hat. Der Duft der Zirbe ist einzigartig und hält sich über Jahrhunderte, das hochalpine Holz trägt anscheinend die feine, hohe Schwingung der Bergwelt in sich. Nicht umsonst wurde über Jahrhunderte, die „gute Stube“, der wichtigste Raum des Hauses, aus Zirbenholz hergestellt.
In der Schweiz werden Arvenkissen hergestellt, in Bayern Zirbenkissen und in Österreich Zirbenrollen und -kissen mit speziell gehobelten Spänen des Zirbenholzes als Füllmaterial. Die aus den Spänen über lange Zeit ausströmenden Öle mit dem typischen Zirbenduft sollen für einen tiefen und gesunden Schlaf sorgen. Auch Betten aus Zirbenholz wurden auf eine entsprechende Wirkung untersucht.
Zirbelkerne: die wohlschmeckenden und nahrhaften Samen, die 70 % Fette und 20 % Eiweiß enthalten, werden heute als Leckerei und zum Backen verwendet. Sie hatten eine begrenzte Bedeutung in der Heilkunde und wurden zeitweise sogar exportiert.
Nachsatz am 28. Juni 2014: Ich habe noch 400 ml Korn dazu gegeben, da der Ansatz relativ würzig war- vermutlich sehr ergiebige, große Zirben Zapfen. Nach 10 Tagen abgeseiht, da wir das Gefühl hatten, es hat schon genug Aroma. Ergebnis siehe unten.