Abschluss Gartenjahr 2013

Abschluss Gartenjahr 2013

Abschluss eines ungewöhnlichen Gartenjahres.  Ein langer Winter, viel Niederschlag und Kälte im Juni, Trockenheit und Hitze im Juli, ein schöner Herbst, dann Schnee und ein viel zu warmer Dezember bis jetzt. Und jetzt, am letzten Tag des Jahres, haben wir diesen unglaublichen Kren ausgegraben, ca. 8-9 cm Durchmesser hat er sich am Rande unseres Umkehrplatzes gegen Sand und Steine behauptet und ist gewachsen.

Kren, Meerrettich (Armoracia rusticana)

Kren, Meerrettich (Armoracia rusticana)

Der Kren oder Meerrettich aus der Familie der Kreuzblütler hat seinen Namen vermutlich von „Mehr-rettich“ im Sinne von größerer Rettich (ein naher Verwandter) bekommen, es hat nichts mit dem Meer zu tun.

Unverletzter Kren hat fast kein Aroma, die scharf stechenden Inhaltsstoffe werden erst frei, wenn der Kren gerieben wird, dann wandelt sich das Senfölglykosid in das Allylsenföl um. Kren darf nicht mitgekocht werden, da es empfindliche gegen Licht, Luft und Wärme ist.

Das Allylsenföl wirkt antibakteriell und durchblutungsfördernd und hilft daher bei Erkältungskrankheiten (geriebener Apfel mit Kren), Schnupfen und auch gegen Durchfall. In erster Linie hat er aber vorbeugende Wirkung gegen Harnwegsinfekte, da die Bakterien hemmenden Senföle im Dünndarm resorbiert und über die Harnwege ausgeschieden werden.

Kulinarisch wird der Kren gerne zu frischen Würstel oder Schinken gegessen oder als Apfelkren oder Semmelkren zu Rindfleisch gereicht

rote Holunder (Sambucus racemosa)

rote Holunder (Sambucus racemosa)

Gestern noch haben die Knospen des roten Holunders fast ausgetrieben.

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Winter-Bohnenkraut (Satureja montana)

Winter-Bohnenkraut (Satureja montana)

Auch das Bohnenkraut wirkt noch frisch und grün.

Säure bildende Lebens- und Genussmittel

Säure bildende Lebens- und Genussmittel

Besonders stark säurebildend:

  • Lebensmittel, die vor allem tierisches Eiweiß enthalten, wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, daneben auch alle industriell hergestellten und verarbeiteten Produkte wie Zucker, raffinierte Öle, Alkohol, Zucker- und Kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee, Weißmehlprodukte und Teigwaren, sowie alle industriell hergestellten Fertigprodukte.
  • Säurebildend sind generell alle Produkte aus Getreide wie Weizen, Dinkel, Roggen, aber auch Hafer, Gerste, Reis, Hirse usw. Produkte aus frisch geschrotetem vollen Korn zählen zu den gesunden Säurebildern.
  • Außerdem Rhabarber, Spargel, Rosenkohl, Essig, Früchte Tee, Ketchup und Tomatensauce, Hülsenfrüchte, außer den Basen bildenden grünen Bohnen und frische Erbsen.
  • Milch sowie alle Milchprodukte sind säurebildend. Nicht pasteurisierte Rohmilch und die Produkte daraus haben eine leicht Basen bildende Wirkung.

Zu den guten Säurebildnern gehören

  • Hülsenfrüchte
  • Produkte aus frisch gemahlenen Vollkorngetreiden
  • Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth, Buchweizen
  • Nüsse (außer den ohnehin Basen bildenden Mandeln und frischen Walnüssen).

Basen bildende Lebensmittel

  • Ananas, Äpfel, getrocknete Aprikosen, Bananen, Birnen, Blattsalate, Brennessel, Brokkoli, grünes Gemüse, Datteln, Feigen, gekeimtes Getreide, Beerenobst, Kakao, Gemüse wie Karotten, Kartoffel, Kohlrabi, Löwenzahn, generell Wildgemüse. Pilze, ungeschwefelte Trockenfrüchte, Zitronen, Zwiebel, Pflanzenfette und -öle.
  • Milchsauer vergorenes Gemüse.

Ein Tagesplan wie man Basen bildend essen und genießen kann:

Zum Frühstück

  • Obst, frisch gepresste Obst- oder Gemüsesäfte, am besten mit Wasser verdünnt und langsam trinken.
  • Grüne Smoothies
  • Grasdrinks etwa aus Gersten- Weizen, Dinkel- oder Alfalfagras
  • Basisches Müsli mit Obst, Trockenfrüchten, Erdmandelflocken und Sprossen, ev. Leinöl
  • Suppen mit wenig Salz und vielen Kräutern.

Zu Mittag

  • Salat, Gemüse, Sprossen, Keime, dazu frische Küchen-, Wildkräuter und Gewürze. Basisches Heilwasser ohne Kohlensäure oder Basentees. Trockenfrüchte wie Feigen, Datteln, Rosinen, Mandeln oder Oliven.

Am Abend

  • Am besten nicht zu spät und eher keine Rohkost, stattdessen besser Suppen- und Kartoffelgerichte, Eintöpfe oder etwas Vollkornbrot mit basischem Aufstrich.

Für zwischendurch

  • Eignen sich am besten Obst, Mandeln, Sonnenblumen oder Kürbiskerne, Trockenfrüchte oder ein paar Oliven.
  • Immer wieder ein Glas warmes, abgekochtes Wasser, ev. mit etwas Zitronensaft, Leinöl und/oder Honig trinken.

Quelle: Natur und heilen, Heft März und April 2013

Das sind monatlich erscheinende, sehr interessante Hefte, die sich mit einer ganzheitlichen und gesunden Lebensweise beschäftigen.

Säure-Basen- Balance

Säure-Basen- Balance

Unser heutiges Essen ist besonders zu den Feiertagen sehr säurebetont, so dass es im Laufe der Zeit unweigerlich zu einer Übersäuerung des Körpers kommt. In der Naturheilkunde wird die Ursache vieler Erkrankungen wie Schlaf- und Verdauungsstörungen, erhöhter Blutdruck, Probleme mit dem Blutzucker, Hautprobleme oder Allergien auf diese Störung im Säure- Basen-Haushalt zurückgeführt. Ebenso wächst das Risiko an Rheuma, Gicht, Osteoporose oder Krebs zu erkranken.

Säuren sind chemische Verbindungen, die ein Wasserstoffatom abgeben können, Basen können ein Wasserstoffatom aufnehmen. Je mehr Wasserstoffionen sich in einer Flüssigkeit befinden, umso saurer ist die Lösung, je weniger, umso basischer ist sie. Bei pH 7 sind gleich viele positiv geladene Wasserstoffionen enthalten, wie negativ geladene OH- Ionen- Säuren und Basen haben einander neutralisiert. Das ist z.B. bei reinem Wasser der Fall.

Der optimale pH Wert unserer Organe ist sehr unterschiedlich, er reicht von basisch bis sauer. Ein saueres Milieu haben z.B. der Dickdarm (5,5-6,8), die Scheide (4-4,5), sowie der Magen (1,2-3). Die meisten anderen Organe sind im basische Bereich, das Sekret der Bauchspeicheldrüse um pH 8,3, der Dünndarm pH8, die Lymphflüssigkeit pH7,41, der Speichel neutral 7 bis 7,1, das Bindegewebe 7,08 bis 7,29, die Muskel- und Organzellen sind sehr schwach sauer bei pH 6,9. Unser Blut hat einen basischen Wert von pH 7,35 bis pH 7,45 und ist in der Notfallsmedizin von Bedeutung. Die schleichende Übersäuerung des gesamten Organismus sieht man beim Blutwert nicht, da der Körper bemüht ist, diesen Wert aus Überlebensgründen stabil zu halten.

Sauer schmeckenden Nahrungsmittel stellen nicht automatisch ein saures Milieu her, es kommt darauf an, wie sie verstoffwechselt werden, das heißt ob im Verlauf des Stoffwechselprozesses mehr Säuren oder Basen im Körper entstehen. Zitronen oder Sauerkraut etwa sind basenbildend, Fleisch, das viel Schwefel- und Harnsäure liefert und Industrienahrung wie Weißmehl und Zucker sind sehr stark säurebildend.

Der Körper ist stets bemüht, einen möglichst ausgeglichenen Säure-Basen Haushalt zu haben. Dazu gehören die Ausleitungssysteme von Nieren und Darm, der Gasaustausch über die Lunge, die Säureausleitung über die Haut und bei der Frau auch die Menstruation. Außerdem kommt es über Knochen und Bindegewebe sowie über die Puffersysteme des Blutes zum Säureausgleich. Säuren müssen zuerst neutralisiert werden, bevor sie ausgeschieden werden können- oder, im Falle überforderten Ausscheidungskapazitäten oder mangels des für die Ausscheidung notwendigen reinen Wassers, im Körper eingelagert werden.

Zum Neutralisieren von Säuren sind basische Mineralien wie Calcium, Magnesium, Kalium und Eisen notwendig. Normalerweise werden diese mit gesunden, natürlichen Lebensmittel mitgeliefert, bei denaturierter Nahrung ist das aber nicht der Fall. Der Körper muss dann auf körpereigene Depots zurück greifen, die sich im Haarboden, Zähnen und Knochen, Blutgefäßwänden oder im Bindegewebe befinden. Haarausfall, Karies, Rheuma, Arteriosklerose und Osteoporose sind die Folgen, wenn sich der Körper längerfristig auf diese Weise behelfen muss. Aber auch zu Verhaltens- und Schlafstörungen kann es kommen, da die Erregbarkeit der Nervenzellen mit sinkender Calciumkonzentration steigt. Sind die Ausscheidungsorgane überlastet und die Depots geplündert, können die Säuren, ohne vorher neutralisiert zu werden, im Körper eingelagert werden. Um das Zellgewebe nicht allzu sehr zu schädigen, werden sie mit Wasser verdünnt, es kommt zu Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme. Die Haut wird stark in Mitleidenschaft gezogen, da sie versucht, das Übermaß an Säure loszuwerden, es kommt zu Akne, Psoriasis, Neurodermitis und Ekzemen.

Eines der deutlichsten Symptome einer Übersäuerung ist das Sodbrennen: die Magenschleimhautzellen erzeugen gleichzeitig mit der Salzsäure immer auch Natriumhydrogencarbonat, eine basische Substanz zum Neutralisieren der bei den Stoffwechselprozessen angefallenen Säuren. Von großer Bedeutung ist die Unterscheidung zwischen guten und schlechten Säurebildnern. Unser Organismus braucht sowohl gute Säurebildner wie Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte oder Nüsse am besten im Verhältnis 20% säurebildende Nahrung, 80% basenbildende. Bei der Verstoffwechslung von schlechten Säurebildnern wie tierisches Eiweiß, Zucker, Kaffee, Teigwaren und industriell hergestellte Fertigprodukte können Salz-, Phosphor- oder Schwefelsäure entstehen.

Will man seinen Organismus von den belastenden Säuren und Giften befreien, so soll man zuerst mit basenüberschüssiger Ernährung beginnen, mit basischen Fußbädern kann man die Entsäuerung unterstützen. Erst nach ein paar Tagen beginnen, die alten Schlacken durch spezielle Tees zu lösen, wichtig ist dabei die Einnahme von Mineralstoffen in Form von Wurzeln, Kräutern oder Nahrungsergänzungsmittel und das Trinken von ausreichend Flüssigkeit, damit die gelösten Schlacken auch ausgeschieden werden können und den Organismus nicht belasten.

Unterstützung der Nieren und Leber durch Säfte aus Artischocken, Mariendistel- und Löwenzahn, sowie speziellen Tees, wie etwa Löwenzahn-, Schafgarbe-, Kardamon, Galgant- oder Wermuttee. Zusätzlich zu den Tees müssen etwa 2-2,5 l kohlensäurefreies, mineralienarmes Wasser getrunken werden. Auch Brennnesselsamen stärken die Nieren, täglich sollte man etwa 1-2 EL davon über die Nahrung streuen.

Die Leber kann durch einen Schafgarben Leberwickel oder durch Einläufe in ihrer Entgiftung unterstützt werden.

Mit Bürstenmassagen wird über die trocken Haut der Lymphfluss angeregt, der für den Abtransport der Abfallstoffe im Körper zuständig ist.

Besonders gut und effektiv entgiften kann man über basische Fußbäder, die mindestens 3 x wöchentlich, am besten aber täglich durchgeführt werden sollen. Ebenso wirkungsvoll ist ein basisches Vollbad, das aber nicht unter 90 Minuten dauern soll, da erst dann die Ausscheidung über die Haut einsetzt.

Durch viel Sport und Bewegung in frischer Luft kann viel Kohlensäure abgegeben werden.

Besonders wichtig ist auch ein gesunder Darm, zuerst ev. Einläufe, dann der Aufbau einer gesunden Darmflora mit prä- und probiotischen Stoffen. Probiotika sind Mikroorganismen, die sich z.B. in nicht erhitzten, fermentierten Lebensmittel, wie Sauerkraut oder guten Gärungsessig befinden, Prebiotika sind Nahrung für die physiologischen Darmbakterien, wie Ballaststoffe, von denen wir in etwa 30 g pro Tag brauchen.

Zusätzlich kann man sich noch ein extra an basischen Mineralstoff-, Vitalstoffen und Spurenelementen vergönnen. Es gibt da Präparate natürlichen Ursprungs aus basischen Kräutern, Samen und Wurzeln, die vom Körper besser aufgenommen werden als industriell hergestellte Basenpulver. Bei hoher Verschlackung kann man aber spezielle zellgängige Präparate, wie z.B. Zell Basic Pulver von Adler Pharma nehmen.

Frische Lebensmittel aus biologischem Anbau und viel Chlorophyll aus dunkelgrünem Blattgemüse sorgen für Gesundheit und Wohlbefinden. Falls man doch einmal „gesündigt“ hat, oder durch zu starkes Lösen von Säuren Kopfschmerzen bekommt, dann kann man sich mit der Einnahme von 2 TL Flohsamen +2 TL Heilerde in einem großen Glas Wasser behelfen. Die Flohsamenschalen bringen die von der Heilerde aufgenommenen Giftstoffe und Säuren schneller zur Ausscheidung.

Vom GU Verlag gibt es einen kleinen, übersichtlicher Führer mit dem Titel: Säure-Basen-Balance, in dem man die wichtigsten Lebensmittel nachschlagen kann. Über ein Ampelsystem kann man auf einen Blick sehen, ob man etwas selten verzehren soll, es ab und zu erlaubt ist, oder man es häufig essen sollte. Es wird mit Hilfe der PRAL ((potentielle Säurebelastung der Niere) Tabelle ganz gut aufgezeigt, dass man mit der richtigen Kombination der Lebensmittel auch z.B. seinen geliebten Schweinsbraten ohne schlechtes Gewissen essen kann.

Magen- Gastritistee (M.Giersch)

Magen- Gastritistee (M.Giersch)

Diese Teemischung hilft durch seine entzündungshemmende, beruhigende und krampflösende Wirkung bei einer Beeinträchtigung der Säureschutzfunktion des Magens.

Zutaten:

Aufguss: 2 TL mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen, 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Vor jeder Mahlzeit auf nüchternen Magen 1 Tasse.

Falls sich das üppige Essen über die Feiertage negativ auf den Magen auswirkt, kann man ja vorher und nachher diese Teemischung trinken.

Eberraute

Eberraute

Die Eberraute aus der Familie der Korbblütler ist ein naher Verwandter des Wermuts. Vor allem Kinder lieben ihr feines, nach Cola riechendes Aroma.

Verwendete Teile: Verwendet werden die oberen Teile des Krautes

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavanoide, Humulen, Alkaloid Absinthin (nicht in so hoher Konzentration wie im Wermut), Kaffeesäurederivate.

Wirkung/Indikationen

Harn- und schweißtreibend, magen- und gallesaftanregend. Die Pflanze mit dem leichten Zitronenduft und den vielen feinen fiedrigen Blättchen war früher eine ebenso wichtige Heilpflanze wie der Wermut, jetzt gilt sie als Wermutersatz. Die Eberraute ist ein hervorragendes Heilmittel bei Kraftlosigkeit und besitzt die gleich anregende Wirkung auf die Verdauungsorgane. Kurmäßiger Genuss des Tees über 2 Wochen reinigt die Haut des ganzen Körpers.

Anwendungsformen

Innerlich

Tee: 1 TL getrocknetes Kraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, Kurz ziehen lassen, abseihen. 2 Tassen pro Tag sind ausreichend- 3 sind zu viel.

Kulinarisch: sparsam zum Würzen, Zutat beim Ansetzen eines Magenbitters. Die zarten Blätter im Frühjahr wirken wie die Brunnenkresse als milder Reiniger.

Äußerlich

Schlafkissen: unter die Kissen von Kindern gelegt oder in Schlafkissenfüllungen, hilft sie beim Einschlafen.

Mottenkissen: in den Wäsche- und Kleiderschrank gelegt, vertreibt es Motten und Ungeziefer

Hildegard von Bingen

Wo am Körper Knollen entstehen, oder wo ein Teil des menschlichen Gliedes sich zusammenzieht, lege rundherum zerstoßene Eberraute auf und reibe diese Stelle mit deren Saft ein, und es wird besser. Hält die Zusammenziehung aber an, gibs weg, weil dann schadet. (Schnellender Finger, Karpaltunnelsyndrom)

Herstellung nach Hildegard: wenn jemand in seinen Gliedern (Gelenken) von Gicht geplagt wird, nehme er reichlich Stabwurzkraut und hinreichend Schweinfett und ein wenig Olivenöl. Das lasse er zusammen in einer Pfanne erwärmen (im Wasserbad). Dann lege er es warm auf das Gelenk, in dem die Gicht tobt, und die Gicht wird dort vergehen.

Hilft auch gegen Frostbeulen und bei Erfrierungen z.B. der Ohrmuschel und hat gute narbenbildende Eigenschaften.

Stabwurzsalbe (Eberrautensalbe)

Zutaten:

  • 1-2 EL frisches Stabwurzkraut (Eberrautenkraut)
  • 100 g Schweinfett (oder Ghee)
  • 50 ml Olivenöl

Zubereitung und Anwendung: kleingehacktes Kraut mit Fett und Öl im Wasserbad rühren (ca. ½) Stunde und unter Rühren abkühlen lassen. Die Stabwurzsalbe wird mehrmals täglich auf die schmerzenden Stellen einmassiert, die Wirkung tritt nach einigen Wochen ein.

Quelle: Hildegard Medizin; Rheuma und Gicht, Wighard von Strehlow, Strehlow Verlag

Man kann auch aus Olivenöl und dem Eberrautenkraut einen Ölauszug machen, indem man das kleingeschnittene Kraut in ein Glas gibt, Bioolivenöl darüber gibt und einige Wochen stehen lässt. Nicht abfiltern, sondern so verwenden, indem man das Öl mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen einmassiert. Vor allem bei einem schnellenden Finger ist es einen Versuch wert, z.B bis man einen Arzttermin bekommt.

Hinweise: Tee nur Kur mäßig anwenden, nicht zu viel und nicht zu lang. Achtung auf Überempfindlichkeit gegen Korbblütler.

Eberraute (Artemisia abrotanum) im April

Eberraute (Artemisia abrotanum) im April

Tibetische Hausapotheke: Andrea Überall

Dr. Überall versucht mit diesem Ratgeber eine neue Sichtweise im Umgang mit chronischen Erkrankungen zu geben, indem sie das Weltbild der Tibeter mit der westlichen Sichtweise verbindet, um so vielleicht einen anderen Zugang zu einer Erkrankung und zu den Methoden der Heilung zu finden.  Auch die Kapitel über die Zivilisationserkrankungen und die Ernährung sind sehr informativ.

Tibetische Hausapotheke: Die Geheimnisse lebenslanger Gesundheit: Amazon.de: Andrea Überall: Bücher.

Dr. phil. Andrea Überall geb. 1963 in Hall (Tirol) Studium in Innsbruck. Verheiratet, drei Kinder. Zusammenarbeit mit ihrem Mann, Prof. Dr. Florian Überall, dem Leiter des Informationszentrum für tibetische Medizin in Telfs (Tirol)

Im Mittelpunkt des Tibetischen Wissens vom Heilen stehen nicht die Methoden von Ärzten und Therapeuten, sondern das Individuum mit seinen Stärken und Schwächen. Das wahre Ziel ist die Förderung der Selbstheilungskräfte jedes einzelnen Menschen. Die Autorin Dr. Andrea Überall beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit Tibetischen Heilmethoden.

Tibetische Netzwerk Arzneien

Tibetische Netzwerk Arzneien

Die überlieferte Medizin der Tibeter gehört zu den weltweit ältesten, durchgehend praktizierten Heiltraditionen. Das System ist mehr als 2000 Jahre alt und besticht durch seine Logik und Ganzheitlichkeit. Die tibetische Medizin ist untrennbar mit dem buddhistischen Weltbild verbunden und hat daher einen völlig anderen Charakter als unser westliches System. Sie ist Medizin für Körper, Geist und Seele und weist den „Weg zum rechten Leben“.

Dr. Choedrak, verstorbener Leibarzt des Dalai Lama:

Die Arznei muss die Krankheit heilen, der Patient muss auf die Ursachen achtgeben und sie reduzieren.

Oder anders gesagt: der Patient ist für die Ursachen verantwortlich.

Der Arzt ist verantwortlich für die Heilung der Krankheit und fürs Rat geben.

Auf einen Umweg über Polen ist im vorigen Jahrhundert eine Sammlung tibetischer Rezepte in die Schweiz gekommen. Karl Lutz hat diese Rezepte in seiner Firma Padma AG hergestellt und jahrzehntelang um eine Registrierung gekämpft. Herzstück der Tibetischen Medizin ist der Einsatz von mehrheitlich pflanzlichen Vielstoffgemischen. Sie bestehen aus einer Vielzahl verschiedener Naturstoffe, die sich gegenseitig unterstützen und ausgleichen. Dadurch wirken diese Arzneirezepturen auf mehreren Ebenen im Körper gleichzeitig und sind äußerst nebenwirkungsarm. Einige dieser Rezeptmischungen sind auch in Österreich in Apotheken erhältlich- sie werden als Nahrungsergänzungsmittel verkauft.

Die 5 wichtigsten sind:

  • Padma Lax
  • Padma Circosan (oder Padma 28)
  • Padma Digestin
  • Padma Nervotonin
  • Padma Hepaten

Padma Lax

Zusammensetzung: Alantwurzel, eingestellter Aloetrockenextrakt, Brechnusssamen, Cascararinde, Colombowurzel, Enzianwurzel, Faulbaumrinde, Ingwerwurzel, Kondurangorinde, langer Pfeffer, Myrobalanenfrucht, Natriumhydrogencarbonat, wasserfreies Natriumsulfat, Rhabarberwurzel, weißer Ton.

Padma Lax ist auch für Diabetiker geeignet: 1 Tablette enthält 0,09 g verwertbare Kohlenhydrate. Padma Lax enthält keine Laktose und ist glutenfrei.

Gerade bei verstopfungsbedingtem Reizdarm ist nach ärztlicher Abklärung eine kurzzeitige Anwendung (nicht länger als 1-2 Wochen) von Padma Lax von Vorteil- aus tibetischer Sicht fördert Padma Lax die „Verdauungshitze“. Es bringt die 3 Körperenergien wieder in Harmonie, denn nur ein intaktes „Verdauungsfeuer“ garantiert Wohlbefinden und Lebenskraft. Es unterstützt die gesunde Darmflora und die Peyer-Plaques und steigert zugleich die Fähigkeit des Darms zur Entgiftung und Reinigung. Das enthaltene Kaolin sauft giftige Stoffe im Darm auf, Natriumbicarbonat bindet Säuren und Natriumsulfat wirkt leicht abführend.

Padma Circosan

Zusammensetzung: Indische Costuswurzel, Isländisches Moos, Nimbaumfrucht, Kardamomenfrucht, Myrobalanenfrucht, Rotes Sandelholz, Nelkenpfeffer, Marmelosfrucht, Calciumsulfat, Akeleikraut, Süssholzwurzel, Spitzwegerichblätter, Vogelknöterichkraut, Goldfingerkraut, Gewürznelke, Kaempferia-galanga-Rhizom, Sidakraut, Baldrianwurzel, Gartenlattich, Ringelblumenblütenköpfchen, Naturcampher

Die sonstigen Bestandteile sind: Siliciumdioxid, Hartgelatine (Kapselhülle). Padma 28 Kapseln sind auch für Diabetiker geeignet. Sie enthalten keine Laktose und sind glutenfrei.

Diese Kräutermischung ist das bekannteste und am besten erforschte tibetische Präparat überhaupt. Die Wirksamkeit dieser eher kühlenden (also antientzündlich und immunsystem-harmonisiernd) und Blutfluss anregenden Rezeptur ist wissenschaftlich nachgewiesen, vor allem bei Patienten mit der sogenannten Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit), die Schmerzen werden vermindert und das Gehvermögen verbessert. Auch Durchblutungsstörungen im Herz und Hirn werden mit dem Präparat erfolgreich behandelt. Wissenschaftliche Versuche auf Ebene der Zelle beweisen sogar eine antientzündliche und antioxidative Wirkung. Außerdem zeigt es seine unterstützende Wirkung auch bei einer ganzen Reihe von weiteren Krankheitsbildern, die auf entzündlichen Prozessen basieren, wie chronische Atemwegsinfektionen, chronische Hepatitis, Multiple Sklerose oder Makuladegeneration. Da Padma Circosan auch das Immunsystem stützt, wird diese Formel von Dr. Überall auch zur Prävention empfohlen.

Padma Digestin

Zusammensetzung: Granatapfelsamen, Galgant, langer Pfeffer, Kardamon, Zimtkassia.

Hilfsstoffe: hochdisperses Siliziumdioxid, silizifizierte mikrokristalline Cellulose.

Padma Digestin ist auch für Diabetiker geeignet.

Die Wirkung von Padma Digestin erstreckt sich auf die ganze Palette von Beschwerden, welche im weitesten Sinn mit einer gestörten und geschwächten Verdauung zu tun haben. Insbesondere gehören dazu auch die Anregung des Appetits bei Essstörungen (Magersucht oder Ess-Brechsucht) sowie die ergänzende Behandlung bei Chemotherapien und chronischer Müdigkeit, die von einer schwachen Verdauung herrühren. Außerdem wirkt Padma Digestin günstig in der Erholungsphase nach Krankheiten und kann kalte Hände und Füße bessern, die ebenfalls oft eine Folge geschwächter Verdauung sind.

Eine „kalte“ Verdauung kann nach tibetischer Anschauung sogar die Ursache von Tinnitus (Ohrgeräuschen), Schlafproblemen, Inkontinenz der Blase und Impotenz sein. Sogar bei chronischen Ängsten und Panikattacken, sowie bei Angina pectoris ist Padma Digestin einen Versuch wert.

Nicht geeignet ist es bei systemischen „Hitzerkrankungen“ wie akutem Fieber, heißer (leberbedingter) Migräne, akuten Gichtanfällen, stark erhöhtem Blutdruck und Schwindel sowie lokalen Entzündungen. Diese sind im Gegenteil wieder ein Anwendungsgebiet für die eher kühlende Rezeptur Padma Circosan.

Padma Nervotonin

Zusammensetzung: Asafoetida mit Bockshornsamen, Gewürznelken, Guajakholz, Indische Costuswurzel, Kaolin, Malabarische Wollbaumblüten, Muskatnuss, entsteinte Myrobalanenfrüchte, Nepalesische Mombinpflaumen, Weihrauch

Das Präparat ist auch für Diabetiker geeignet. Es enthält keine Laktose und ist glutenfrei.

Padma Nervotonin gehört zu den klassischen Mitteln für ein schwaches Nervenkostüm. Es entfaltet wärmende und zusammenziehende Eigenschaften. Innere Unruhe, Reizbarkeit, Ängste und Stress werden so gebessert. Auch bei Zuständen von Niedergeschlagenheit und Trauer sorgt die Nervenformel für besseren Schlaf. Sie kann auch bei Tinnitus (Ohrgeräuschen) helfen, da vielen Betroffenen das Ein- und Durchschlafen schwer fällt. Der nepalesischen Mombinpflaume werden auch herzschützende und beruhigende Eigenschaften zugeschrieben.

Padma Hepaten

Zusammensetzung: Amlafrüchte, entsteinte Myrobalanenfrüchte, Terminalia-bellerica-Früchte, Hilfsstoffe.

Das Präparat ist auch für Diabetiker geeignet. Es enthält keine Laktose und ist glutenfrei.

Das Mittel kühlt und harmonisiert alle 3 Körperenergien und regt mild die Darmtätigkeit an. Es stützt die verminderte Leberfunktion und lindert die Beschwerden nach einer akuten Leber- oder Gallenblasenentzündung. Neben Blähungen, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit, können depressive Verstimmungen, ein „Burn-out“ oder chronische Müdigkeit durch eine geschädigte Leber verursacht sein. Padma Hepaten wirkt auch unterstützend bei Augenleiden, Blutumlaufstörungen und sogar Leberkrebs. Auch Padma Hepaten kann man 1-2-mal jährlich Kur mäßig einnehmen, um die Arbeit der Leber zu unterstützen.

Quellen: http://www.padma.at/

Padma 28 von Gabriele Feyerer, Windpferd Verlag

Tibetische Hausapotheke von Dr. Andrea Überall, Oesch Verlag

Padma 28 – Tibetische Naturmedizin für Körper und Geist: Gabriele Feyerer

Ein sehr informatives Buch über die tibetische Naturmedizin in Europa und Padma 28, das bekannteste und am besten erforschte tibetische Präparat. Ich finde es noch immer unglaublich, dass es den Tibetern gelungen ist, in einer Art medizinischen Kongress vor mehr als 1000!! Jahren ein so breites Wissen um Pflanzen, Krankheit und das Heilen zusammenzutragen. Etwas das bis heute überlebt hat und noch immer Gültigkeit hat.

Padma 28 – Tibetische Naturmedizin für Körper und Geist: Amazon.de: Gabriele Feyerer: Bücher.

Eine Einführung in die »Juwelen tibetischer Heilkunst«, die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und Erfolge in der therapeutischen Praxis. Die tibetische Kräutermedizin Padma 28 ist ein »Allroundtalent«, wenn es darum geht, den Körper vor Krankheiten zu schützen, die seelische Balance aufrechtzuerhalten und sich rundum wohl zu fühlen. Padma 28 und verwandte tibetische Mittel werden bei Arteriosklerose, Krebs, Diabetes und Depressionen eingesetzt – mit beachtlichem Erfolg. Dieses Buch bietet einen guten Einstieg in die vielfältigen Möglichkeiten tibetischer Medizin und zugleich ausführliche Informationen über eines der interessantesten tibetischen Kräutermittel. – Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe. – · Die im Westen populärste tibetische Naturmedizin, die in der Schweiz nach dem Originalrezept hergestellt wird.

Heidekrautgewächse

Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)

Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)

Heidekrautgewächse

Weltweit gibt es 103 Gattungen mit 3 350 Arten, einheimisch sind davon etwa 10 Gattungen mit 20 Arten. Die größte Verbreitung haben die Heidekrautgewächse in den gemäßigten und kalten Klimazonen der Erde. Die einheimischen Heidekrautgewächse sind ausschließlich Sträucher und Zwergsträucher, also Holzpflanzen. Durch eine Lebensgemeinschaft mit Pilzen können sie auch auf nährstoffarmen und sauren Böden wachsen. Der Pilz verbessert die Versorgung mit Wasser und den darin gelösten Nährstoffen, als Gegenleistung erhält er von der Pflanze gebildete Stoffe, ohne die er nicht leben könnte. Es ist eine Gemeinschaft mit beiderseitigem Vorteil (Symbiose).

Charakteristisch für die Familie sind:

  • Blüten: Die 4 oder 5 Blütenkronblätter sind  miteinander verwachsen, oft auch die Kelchblätter. Dies ist neben dem typischen Erscheinungsbild der Zwergsträucher mit ledrigen Blättern ein sehr gutes Erkennungsmerkmal für alle Heidekrautgewächse.
  • Blätter: Die Blätter der Heidekrautgewächse sind ledrig und meist immergrün. Sie sind immer ungeteilt und manchmal sogar nadelförmig. Meistens sind sie wechselständig, können aber auch gegenständig sein wie beim Heidekraut oder quirlig wie bei der Gattung Erika. Nebenblätter gibt es nicht.
  • Früchte: Der Fruchtknoten ist ebenfalls 4 oder 5 zählig und bildet zur Reifezeit Kapsel-, Stein- oder meistens Beerenfrüchte. Sehr viele Heidekrautgewächse sind beliebte Beerensträucher, deren Früchte oft roh oder als Marmelade verarbeitet sehr geschätzt werden. Die Samen liegen in der Beere in einzelnen Fruchtfächern.

Einige typische Vertreter:

  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea): Die Preiselbeere kann ähnlich wie die Bärentraube gegen Blasen- und Harnwegserkrankungen verwendet werden. Das sie weniger Gerbstoffe enthält, braucht man für die gleiche Wirkung die doppelte Menge, dafür ist sie auch verträglicher. In der Küche ist sie besonders zu Wildgerichten eine schmackhafte Ergänzung. Im Pinzgau wird sie als „Granggn Soissn“ (Preiselbeerwasser) sogar in Schihütten als beliebtes Getränk angeboten.
  • Bärentraube immergrüne (Arctostaphylos uva-ursi): die Blätter enthalten Hydrochinin-Glykoside und wirken antibakteriell. Sie sind häufige Bestandteile von Nieren- und Blasentees. Die Früchte sind essbar. Die getrockneten Blätter wurden zum Färben von Leder und Wolle verwendet, sie ergeben einen gelben bis ockerfarbenen Ton.
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus): An den kantigen Stängeln kann man die Heidelbeeren auch ohne Blüten und Früchte erkennen. In der Volksmedizin werden die Blätter der Heidelbeere als Tee gegen Durchfall und Erbrechen eingesetzt, ebenso die getrockneten Früchte. Die frischen Beeren können eher abführend wirken.
Bärentraube immergrüne (Arctostaphylos uva-ursi)

Bärentraube immergrüne (Arctostaphylos uva-ursi)

Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

Weißkohl oder Wirsingauflage

Weißkohl oder Wirsingauflage

Wirkung: Kohl wirkt kühlend und beruhigend auf schmerzhafte, entzündliche Prozesse, abschwellend.

Anwendung: entzündliche, geschwollene Gelenke, (z.B. Arthritis, Rheuma, Venenentzündung, Gelenksergüsse, Gicht, Insektenstiche).

Vorbereitung und Durchführung: die Blattrippen bei den Kohlblättern herausschneiden. Die mit einer Glasflasche weichgewalkten Kohlblätter auf die entsprechende Körperstelle legen und mit einem Tuch  oder einer Bandage fixieren.

Dauer: kann bis zu 12 Stunden belassen werden.

Heute ist mir diese weitere heilsame Verwendung von Kohl (oder den großen Blättern der Kohlsprossen) eingefallen. Je mehr Grün die Blätter enthalten, umso besser wirken sie.