Heidekrautgewächse

Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)

Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)

Heidekrautgewächse

Weltweit gibt es 103 Gattungen mit 3 350 Arten, einheimisch sind davon etwa 10 Gattungen mit 20 Arten. Die größte Verbreitung haben die Heidekrautgewächse in den gemäßigten und kalten Klimazonen der Erde. Die einheimischen Heidekrautgewächse sind ausschließlich Sträucher und Zwergsträucher, also Holzpflanzen. Durch eine Lebensgemeinschaft mit Pilzen können sie auch auf nährstoffarmen und sauren Böden wachsen. Der Pilz verbessert die Versorgung mit Wasser und den darin gelösten Nährstoffen, als Gegenleistung erhält er von der Pflanze gebildete Stoffe, ohne die er nicht leben könnte. Es ist eine Gemeinschaft mit beiderseitigem Vorteil (Symbiose).

Charakteristisch für die Familie sind:

  • Blüten: Die 4 oder 5 Blütenkronblätter sind  miteinander verwachsen, oft auch die Kelchblätter. Dies ist neben dem typischen Erscheinungsbild der Zwergsträucher mit ledrigen Blättern ein sehr gutes Erkennungsmerkmal für alle Heidekrautgewächse.
  • Blätter: Die Blätter der Heidekrautgewächse sind ledrig und meist immergrün. Sie sind immer ungeteilt und manchmal sogar nadelförmig. Meistens sind sie wechselständig, können aber auch gegenständig sein wie beim Heidekraut oder quirlig wie bei der Gattung Erika. Nebenblätter gibt es nicht.
  • Früchte: Der Fruchtknoten ist ebenfalls 4 oder 5 zählig und bildet zur Reifezeit Kapsel-, Stein- oder meistens Beerenfrüchte. Sehr viele Heidekrautgewächse sind beliebte Beerensträucher, deren Früchte oft roh oder als Marmelade verarbeitet sehr geschätzt werden. Die Samen liegen in der Beere in einzelnen Fruchtfächern.

Einige typische Vertreter:

  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea): Die Preiselbeere kann ähnlich wie die Bärentraube gegen Blasen- und Harnwegserkrankungen verwendet werden. Das sie weniger Gerbstoffe enthält, braucht man für die gleiche Wirkung die doppelte Menge, dafür ist sie auch verträglicher. In der Küche ist sie besonders zu Wildgerichten eine schmackhafte Ergänzung. Im Pinzgau wird sie als „Granggn Soissn“ (Preiselbeerwasser) sogar in Schihütten als beliebtes Getränk angeboten.
  • Bärentraube immergrüne (Arctostaphylos uva-ursi): die Blätter enthalten Hydrochinin-Glykoside und wirken antibakteriell. Sie sind häufige Bestandteile von Nieren- und Blasentees. Die Früchte sind essbar. Die getrockneten Blätter wurden zum Färben von Leder und Wolle verwendet, sie ergeben einen gelben bis ockerfarbenen Ton.
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus): An den kantigen Stängeln kann man die Heidelbeeren auch ohne Blüten und Früchte erkennen. In der Volksmedizin werden die Blätter der Heidelbeere als Tee gegen Durchfall und Erbrechen eingesetzt, ebenso die getrockneten Früchte. Die frischen Beeren können eher abführend wirken.
Bärentraube immergrüne (Arctostaphylos uva-ursi)

Bärentraube immergrüne (Arctostaphylos uva-ursi)

Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)

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Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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