Tibetische Netzwerk Arzneien

Tibetische Netzwerk Arzneien

Die überlieferte Medizin der Tibeter gehört zu den weltweit ältesten, durchgehend praktizierten Heiltraditionen. Das System ist mehr als 2000 Jahre alt und besticht durch seine Logik und Ganzheitlichkeit. Die tibetische Medizin ist untrennbar mit dem buddhistischen Weltbild verbunden und hat daher einen völlig anderen Charakter als unser westliches System. Sie ist Medizin für Körper, Geist und Seele und weist den „Weg zum rechten Leben“.

Dr. Choedrak, verstorbener Leibarzt des Dalai Lama:

Die Arznei muss die Krankheit heilen, der Patient muss auf die Ursachen achtgeben und sie reduzieren.

Oder anders gesagt: der Patient ist für die Ursachen verantwortlich.

Der Arzt ist verantwortlich für die Heilung der Krankheit und fürs Rat geben.

Auf einen Umweg über Polen ist im vorigen Jahrhundert eine Sammlung tibetischer Rezepte in die Schweiz gekommen. Karl Lutz hat diese Rezepte in seiner Firma Padma AG hergestellt und jahrzehntelang um eine Registrierung gekämpft. Herzstück der Tibetischen Medizin ist der Einsatz von mehrheitlich pflanzlichen Vielstoffgemischen. Sie bestehen aus einer Vielzahl verschiedener Naturstoffe, die sich gegenseitig unterstützen und ausgleichen. Dadurch wirken diese Arzneirezepturen auf mehreren Ebenen im Körper gleichzeitig und sind äußerst nebenwirkungsarm. Einige dieser Rezeptmischungen sind auch in Österreich in Apotheken erhältlich- sie werden als Nahrungsergänzungsmittel verkauft.

Die 5 wichtigsten sind:

  • Padma Lax
  • Padma Circosan (oder Padma 28)
  • Padma Digestin
  • Padma Nervotonin
  • Padma Hepaten

Padma Lax

Zusammensetzung: Alantwurzel, eingestellter Aloetrockenextrakt, Brechnusssamen, Cascararinde, Colombowurzel, Enzianwurzel, Faulbaumrinde, Ingwerwurzel, Kondurangorinde, langer Pfeffer, Myrobalanenfrucht, Natriumhydrogencarbonat, wasserfreies Natriumsulfat, Rhabarberwurzel, weißer Ton.

Padma Lax ist auch für Diabetiker geeignet: 1 Tablette enthält 0,09 g verwertbare Kohlenhydrate. Padma Lax enthält keine Laktose und ist glutenfrei.

Gerade bei verstopfungsbedingtem Reizdarm ist nach ärztlicher Abklärung eine kurzzeitige Anwendung (nicht länger als 1-2 Wochen) von Padma Lax von Vorteil- aus tibetischer Sicht fördert Padma Lax die „Verdauungshitze“. Es bringt die 3 Körperenergien wieder in Harmonie, denn nur ein intaktes „Verdauungsfeuer“ garantiert Wohlbefinden und Lebenskraft. Es unterstützt die gesunde Darmflora und die Peyer-Plaques und steigert zugleich die Fähigkeit des Darms zur Entgiftung und Reinigung. Das enthaltene Kaolin sauft giftige Stoffe im Darm auf, Natriumbicarbonat bindet Säuren und Natriumsulfat wirkt leicht abführend.

Padma Circosan

Zusammensetzung: Indische Costuswurzel, Isländisches Moos, Nimbaumfrucht, Kardamomenfrucht, Myrobalanenfrucht, Rotes Sandelholz, Nelkenpfeffer, Marmelosfrucht, Calciumsulfat, Akeleikraut, Süssholzwurzel, Spitzwegerichblätter, Vogelknöterichkraut, Goldfingerkraut, Gewürznelke, Kaempferia-galanga-Rhizom, Sidakraut, Baldrianwurzel, Gartenlattich, Ringelblumenblütenköpfchen, Naturcampher

Die sonstigen Bestandteile sind: Siliciumdioxid, Hartgelatine (Kapselhülle). Padma 28 Kapseln sind auch für Diabetiker geeignet. Sie enthalten keine Laktose und sind glutenfrei.

Diese Kräutermischung ist das bekannteste und am besten erforschte tibetische Präparat überhaupt. Die Wirksamkeit dieser eher kühlenden (also antientzündlich und immunsystem-harmonisiernd) und Blutfluss anregenden Rezeptur ist wissenschaftlich nachgewiesen, vor allem bei Patienten mit der sogenannten Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit), die Schmerzen werden vermindert und das Gehvermögen verbessert. Auch Durchblutungsstörungen im Herz und Hirn werden mit dem Präparat erfolgreich behandelt. Wissenschaftliche Versuche auf Ebene der Zelle beweisen sogar eine antientzündliche und antioxidative Wirkung. Außerdem zeigt es seine unterstützende Wirkung auch bei einer ganzen Reihe von weiteren Krankheitsbildern, die auf entzündlichen Prozessen basieren, wie chronische Atemwegsinfektionen, chronische Hepatitis, Multiple Sklerose oder Makuladegeneration. Da Padma Circosan auch das Immunsystem stützt, wird diese Formel von Dr. Überall auch zur Prävention empfohlen.

Padma Digestin

Zusammensetzung: Granatapfelsamen, Galgant, langer Pfeffer, Kardamon, Zimtkassia.

Hilfsstoffe: hochdisperses Siliziumdioxid, silizifizierte mikrokristalline Cellulose.

Padma Digestin ist auch für Diabetiker geeignet.

Die Wirkung von Padma Digestin erstreckt sich auf die ganze Palette von Beschwerden, welche im weitesten Sinn mit einer gestörten und geschwächten Verdauung zu tun haben. Insbesondere gehören dazu auch die Anregung des Appetits bei Essstörungen (Magersucht oder Ess-Brechsucht) sowie die ergänzende Behandlung bei Chemotherapien und chronischer Müdigkeit, die von einer schwachen Verdauung herrühren. Außerdem wirkt Padma Digestin günstig in der Erholungsphase nach Krankheiten und kann kalte Hände und Füße bessern, die ebenfalls oft eine Folge geschwächter Verdauung sind.

Eine „kalte“ Verdauung kann nach tibetischer Anschauung sogar die Ursache von Tinnitus (Ohrgeräuschen), Schlafproblemen, Inkontinenz der Blase und Impotenz sein. Sogar bei chronischen Ängsten und Panikattacken, sowie bei Angina pectoris ist Padma Digestin einen Versuch wert.

Nicht geeignet ist es bei systemischen „Hitzerkrankungen“ wie akutem Fieber, heißer (leberbedingter) Migräne, akuten Gichtanfällen, stark erhöhtem Blutdruck und Schwindel sowie lokalen Entzündungen. Diese sind im Gegenteil wieder ein Anwendungsgebiet für die eher kühlende Rezeptur Padma Circosan.

Padma Nervotonin

Zusammensetzung: Asafoetida mit Bockshornsamen, Gewürznelken, Guajakholz, Indische Costuswurzel, Kaolin, Malabarische Wollbaumblüten, Muskatnuss, entsteinte Myrobalanenfrüchte, Nepalesische Mombinpflaumen, Weihrauch

Das Präparat ist auch für Diabetiker geeignet. Es enthält keine Laktose und ist glutenfrei.

Padma Nervotonin gehört zu den klassischen Mitteln für ein schwaches Nervenkostüm. Es entfaltet wärmende und zusammenziehende Eigenschaften. Innere Unruhe, Reizbarkeit, Ängste und Stress werden so gebessert. Auch bei Zuständen von Niedergeschlagenheit und Trauer sorgt die Nervenformel für besseren Schlaf. Sie kann auch bei Tinnitus (Ohrgeräuschen) helfen, da vielen Betroffenen das Ein- und Durchschlafen schwer fällt. Der nepalesischen Mombinpflaume werden auch herzschützende und beruhigende Eigenschaften zugeschrieben.

Padma Hepaten

Zusammensetzung: Amlafrüchte, entsteinte Myrobalanenfrüchte, Terminalia-bellerica-Früchte, Hilfsstoffe.

Das Präparat ist auch für Diabetiker geeignet. Es enthält keine Laktose und ist glutenfrei.

Das Mittel kühlt und harmonisiert alle 3 Körperenergien und regt mild die Darmtätigkeit an. Es stützt die verminderte Leberfunktion und lindert die Beschwerden nach einer akuten Leber- oder Gallenblasenentzündung. Neben Blähungen, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit, können depressive Verstimmungen, ein „Burn-out“ oder chronische Müdigkeit durch eine geschädigte Leber verursacht sein. Padma Hepaten wirkt auch unterstützend bei Augenleiden, Blutumlaufstörungen und sogar Leberkrebs. Auch Padma Hepaten kann man 1-2-mal jährlich Kur mäßig einnehmen, um die Arbeit der Leber zu unterstützen.

Quellen: http://www.padma.at/

Padma 28 von Gabriele Feyerer, Windpferd Verlag

Tibetische Hausapotheke von Dr. Andrea Überall, Oesch Verlag

Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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