Hochwinter

Lange haben wir darauf gewartet, jetzt ist der Hochwinter da. Mit viel Schnee die letzten 10 Tage und mit großer Kälte, wie es sich gehört. Der Boden ist mit einer dicken „Daunendecke“ zugedeckt, es gibt wieder genug Feuchtigkeit für die Pflanzen. Alles was beim Haus wächst und nicht von selber angeschneit wurde, bekam eine Schaufel voll feinstem Pulverschnee.

Auch das Abkehren der Solaranlagen ist inzwischen kein Problem mehr, da sich unter der Solaranlage durch den vielen Schnee ein Steg gebildet hat und man so wesentlich sicherer abkehren kann, ein Abrutschen wie vor ein paar Tagen ist jetzt nicht mehr möglich. Da war auf dem rutschigen Gras nur wenig Halt und so ging es ein paar Meter den Hang hinunter, kein Problem, man kann ja wieder hinauf gehen.

RutschbahnSolaranlage

Auch die Schwerkraftsolaranlage, die das Frühbeet von unten wärmt, wurde täglich gesäubert und kann heute wieder Wärme liefern, die Pflanzen sind froh, dass sie wieder Licht, Luft und Sonne bekommen.

Frühbeetrote Rüben am 15.1.2017

Advent- Teezeit

Ich habe das Glück, in der Adventzeit genug Zeit für mich zu haben. So konnte ich 2 Kurse vom Hollerbacher Kräutergarten im Klausnerhaus besuchen. Brauchtumsjahr: Winter und ätherische Öle in Küche und Haushalt. Beides mit Helga Tenne, die mit viel Begeisterung und Elan ihr Wissen über Kräuter und ätherische Öle weitergibt. Wer sich für einen der Kurse im nächsten Jahr in Hollersbach interessiert, wird hier fündig.

Auch andere Blogbeiträge lese ich gerne, wie z.B. die von Ingrid Kleinschuster John. Aromaexpertin und Fenshui Beraterin aus Niederösterreich. Sie hat einige sehr interessante und hilfreiche Bücher geschrieben, wie SOS Hexenschuss, SOS Hustenzwerg, Hydrolate, Pflanzen und Elemente, um nur einige zu nennen. Einer ihrer Blogbeiträge heißt, Winterzeit- Teezeit und spricht mir voll aus dem Herzen. Ich bin eine begeisterte Teetrinkerin, beginne in der Früh mit einem grünen Darjeeeling Tee von der Teekampagne.

Die steilen Hänge Darjeelings bringen einen Tee mit einem ganz einzigartigem Aroma hervor. Kein Wunder, dass Darjeeling als ‚Champagner‘ unter den Tees gilt. Nur Tee, der aus einem der 87 Teegärten Darjeelings stammt, darf diese Bezeichnung tragen…

Grüntee sind die nicht fermentierten Blätter des Teestrauches. Die Pflückregel für qualitativ hochwertige Darjeeling Tees lautet: Two leaves and a bud, d.h. nur die Knospe jedes Blatttriebes mit den zwei oberen Blättern wird geerntet.

Grüner Darjeeling wird von denselben Teesträuchern gepflückt wie auch schwarzer Darjeeling. Die Unterscheidung ergibt sich erst im Herstellungsprozess. Im Gegensatz zu schwarzem Tee wird grüner Tee jedoch nicht fermentiert. Die Blätter behalten darum ihre dunkelgrüne Farbe.

Die Fermentation wird durch kurzzeitige Hitzezufuhr unterbunden. Zwei unterschiedliche Verfahren können hier eingesetzt werden:

  • Die Teeblätter werden in mit Holz befeuerten Pfannen manuell kurz geröstet. Diese so genannten „panfired teas“ findet man vor allem in China.
  • Die Teeblätter werden Wasserdampf ausgesetzt. Dieses Verfahren ist vor allem in Japan und Darjeeling üblich.

Im Anschluss werden die Teeblätter in Heißlufttrocknern für 20 bis 30 Minuten bei 80-85°Celsius getrocknet.

Richtig zubereiteter Grüntee schmeckt sehr gut: Wasser aufkochen, 10 Minuten warten und erst dann über die Teeblätter gießen, nach 2 Minuten abseihen.

Grüner Tee wirkt nachweislich sehr gut vorbeugend gegen zahlreiche, auch sehr ernsthafte Krankheiten. Er besitzt im wesentlichen folgende Eigenschaften:

    • eines der stärksten Antioxidantien (neutralisiert freie Radikale),
    • wirkt stark entgiftend,
    • senkt den Cholesterinspiegel im Blut,
    • verbessert den Fettstoffwechsel,
    • beschleunigt die Fettverbrennung,
    • leitstungs- und ausdauersteigernd, 
    • verbessert die Insulinsensitivität und senkt damit das Risiko des Diabetes Typ 2,
    • hilft zur Vorbeugung bei verschiedenen Krebsarten, Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
    • wirkt antientzündlich,
    • antiviral, antibakteriell, antimykotisch,
    • anti-angiogenetisch (hilft die Nährstoffversorgung von Tumoren zu unterbinden),
    • immunstärkend,
    • antihypertensiv,
    • gegen Karies,
    • verdauungsfördernd,
    • entsäuernd (basisch)

Quelle: Dr. Schweikart, grüner Tee und Gesundheit.

Am Vormittag trinke ich meistens einen entschlackenden Tee, zusätzlich etwas Wasser. Zu Mittag neben dem Lesen der Zeitung einen Schwarztee und am Nachmittag einen meiner selbstgemischten Tees. Deshalb hat mich dieses Gedicht aus dem alten China sehr berührt:

„Die erste Tasse netzt Lippen und Kehle.
Die zweite stärkt das dürre gewordene Fleisch.
Die dritte verscheucht die traurige Einsamkeit.
Die vierte Tasse durchdringt Dein ganzes Innere.
Bei der fünften bist Du geläutert.
Die sechste ruft Dich in die Regionen der Unsterblichkeit.
Die siebente Tasse, so Du zum Munde führst,
lässt frische Lüfte Dein Haupt umsäuseln
und Deinen Geist zum kühnen Fluge sich erheben.“

Dichter Lo Tung (Tang Dynastie)

 

Haustee und Wildkräutersalz

„Es muass auf nackerte Lärchen schneibm

Bevor der Schnee kann lieben bleibm.“

An diesen Spruch muss ich denken, wenn ich aus dem Fenster schaue. Die Lärchen sind noch bis auf fast 1700 m gelb und leuchten aus dem dunklen Fichtenwald heraus. Der Winter hat sich auf ca. diese Höhe zurückgezogen, der Schnee ist wieder geschmolzen. Es war gut für die Natur, dass der Winter einen Vorboten geschickt hat. Die Pflanzen ziehen sich zurück und verschwenden keine Kraft auf ein unnötiges, verfrühtes Austreiben. Das Laub lässt sich gut zusammenrechen und wird auf einen Laubkomposthaufen gebracht, wo es Zeit hat zu verrotten. Der Sommeraufbau vom Frühbeet wird abgeräumt und es bekommt die Isolierplatten für den Winter, damit die roten Rüben, der Sellerie und ein paar schwarze Radi noch weiter wachsen können.

Ich habe auch meine getrockneten Schätze durchgeschaut und einen Haustee und ein Wildkräutersalz gemacht.

Für den Haustee habe ich die folgenden Blüten und Blätter gemischt, einfach die Menge die ich hatte oder ungefähr 10-20 g: Algiermalve, Gänseblümchen, Goldnessel, Himbeerblätter, Kornblume, Orangen Tagetes, Ringelblume, Rose, Schafgarbe, Stiefmütterchen, weiße- und Zitronenmelisse, Zitronenagastache, Zitronenstrauch.

Haustee

Das war ein unglaubliches Dufterlebnis und auch Geschmack und Aussehen sind sehr gut. Abgefüllt in kleine Säckchen habe ich gleich passende Geschenke.

Haustee abgepackt

Auch beim Wildkräutersalz habe ich es so gemacht und anders als bei meinem 10 Kräutersalz, wo ich von jedem Kraut die gleiche Menge nehme, hier das genommen was ich hatte. Herausgekommen ist ein sehr aromatisches Kräutersalz mit wertvollem Steinsalz vermischt.

Verwendet habe ich folgende Kräuter und Blüten: Steinsalz, Beifuß, Bohnenkraut, Brennnessel, Goldnesselblüten, Gundermann, Kerbel,,Löwenzahn, Orangenthymian, Quendel, Salbeiblüten, Schnittknoblauch, Spitzwegerich, Schafgarbe.

Wildkrauersalz_jpg

 

Gemüsewürze

Es ist wieder Zeit eine Gemüsewürze zu machen. Dazu sammle ich Lauch, Selleriewurzeln und -blätter, 1 Zwiebel, ein paar Knoblauchzehen, 2 Paprika und 2 Tomaten und gebe dazu noch gekaufte Pastinaken, Petersilienwurzel und Karotten vom COOPinzgau. Über das COOPinzgau kann man biologische, regionale und faire Lebensmittel beziehen. Bis Dienstag Mittag bestellen, dann kann man die Waren am Samstag abholen. Gemüse, Obst, Milch, Fleisch etc.  stammt von den Bauern in der näheren Umgebung. Da man nicht alles selber anbauen kann, ist das für mich die ideale Ergänzung.

Wie man eine Gemüsewürze macht, habe ich bereits hier beschrieben. Wichtig ist der 25 % Salzanteil, um eine gute Haltbarkeit zu haben. Heuer habe ich Steinsalz genommen.

Zutaten GemuesewuerzeGemuesewuerze und Steinsalz

Klee im Schnee

Während es im Tal noch das letzte Gemüse und Obst zu ernten gibt, ist es auf den Bergen auf 2000 m bereits winterlich.

Gestern war die letzte Bergfahrt der Wildkogelbahnen im heurigen Sommer und wir haben die Gelegenheit genutzt, ein letztes Mal den Berg hochzufahren, bevor die Bahnen bis zum Beginn der Wintersaison eine Pause einlegen. Im Tal war etwas Sonne, oben war Nebel und leichter Schneefall. Es war genug Schnee für eine kleine Schneeballschlacht, der Klee neben dem Weg schaut noch etwas aus dem Schnee heraus. Eine einsame Wanderin hat Preiselbeeren gesucht.

Aussicht RestaurantKinderparadiesKlee im Schnee1Wildkogel Preiselbeer

Bilanz einer Garten- und Waldsaison

Meine Bilanz der heurigen Gartensaison fällt durchwachsen aus.

Durch den kalten Mai gab es weniger oder fast kein Obst. Ein paar Zwetschen, fast keine Kirschen, 8 sehr gute und große Marillen, etwas mehr Pfirsiche. Auch die Williams Birne, die jedes Jahr so viel getragen hat, dass wir mit dem Verarbeiten und Verschenken fast nicht nachgekommen sind, hat heuer weniger Früchte. Eine Art Pilz hat die Blätter befallen, der Baum hat dann vermehrt neue Blätter gemacht und vermutlich nicht so viel Kraft für die Birnen gehabt. Die Apfelbäume tragen nur vereinzelt Früchte, da es gerade bei der Apfelblüte sehr nass und kalt war.

Auch der Weinstock wurde von einem Pilz befallen, die meisten Trauben sind abgefallen. Erst jetzt durch das trockene Wetter erholt sich der Weinstock.

Im Garten waren zuerst weniger rote Schnecken, durch das nasse Wetter im Sommer haben sie sich aber rasant vermehrt, so dass viele Pflanzen nicht wachsen konnten, weil ihnen die Schnecken zugesetzt haben. Auch diese Pflanzen, wie z.B. die Knollensellerie und der Sprossenkohl treiben jetzt an und bilden vermehrt Blätter. Hochwachsende Pflanzen, wie die Stangenbohnen haben sehr gut getragen. Die Gurkenernte war extrem gut, wir haben mehr als die Hälfte verschenkt, da wir niemals so viel essen hätten können (von 4 Pflanzen). Heute habe ich die überflüssigen Triebe zurückgeschnitten und 3 Gurken geerntet, 7 verbleiben noch auf der Pflanze.

Sehr gut gewachsen sind die Tomaten und die Paprika, sie sind vom Haus geschützt, deshalb hat ihnen der Regen nichts ausgemacht.

Wir hatten genug Ribisel, rote und schwarze, ein paar Himbeeren, sehr viele Tayberry (eine Kreuzung aus Himbeere und Brombeere, sehr gut) und sehr viele Brombeeren.

Die Kräuterernte war gut, man musste nur die trockenen Tage nutzen und sammeln und trocknen. Ein Warten auf ein paar sonnige Tage war meist nicht gut.

Auch die Früchte des Waldes wie Schwammerl und Heidelbeeren habe ich gesucht und gefunden. Gestern war ich dann auf der Suche nach Preiselbeeren, auch hier ein Abbild dieses Sommers: von blühenden! Sträuchern bis zu grünen, roten und überreifen Preiselbeeren war alles auf einen Fleck. Das Sammeln daher schwierig, denn die grünen sollten noch auf den Sträuchern reifen und die überreifen sind schon beim hin greifen heruntergefallen.

Alles in allem bin ich dankbar für das was wir geerntet haben und ich bin auch froh, dass wir nicht mehr wie früher von dem überleben müssen, was Wald und Wiese hergegeben haben. Denn dann würde es schwierig sein, mit dieser Ernte bis zum Frühjahr zu überleben.

Spinnen

Vermutlich war heuer ein gutes Jahr für die Spinnen. 2 davon habe ich fotografiert.

Die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus), am weißen Kreuz erkennbar, hat sehr viele kleine Mücken in ihrem Netz gefangen und ist gerade dabei eine Fliege aufzuarbeiten. Sie war Spinne des Jahres 2010. Sie zählt zu den Radnetzspinnen und ist nicht gefährdet.

Kreuzspinne

Kreuzspinnen ernähren sich von allen Insekten, die sie in ihren Netzen fangen können, auch von Wespen, Hummeln, Bienen, Fliegen und Schmetterlingen. Die im Netz gefangene Beute wird von der Spinne gebissen und mit einem Sekretband variierender Breite aus den Spinndrüsen umwickelt. Sie dreht die Beute dabei schnell mit ihren Beinen. Beim Biss abgegebene Verdauungsenzyme zersetzen das Innere der Beute. Wenn die Spinne satt ist, spinnt sie ihre Beute erst ein und hängt sie als Vorrat in ihr Netz.

Kreuzspinnen können mit ihrem Biss die menschliche Haut nur an ihren dünnsten Stellen durchdringen. Der Biss ist nur unangenehm und medizinisch ohne langfristige Folgen, er kann jedoch deutlich wahrnehmbare Symptome hervorrufen.

Die Wespenspinne (Argiope bruennichi) aus der Familie der echten Radnetzspinnen,  hat sich heuer einen besonderen Platz ausgesucht, um das Kokon für ihren Nachwuchs zu platzieren. Im ersten Moment habe ich gedacht, unser Kaktus blüht nach über 20 Jahren wieder. Dann habe ich gesehen, dass eine Wespenspinne gerade dabei ist, das Kokon fertig zu stellen.

WespenspinneWespenspinne9

Über die Wespenspinne habe ich bereits hier geschrieben. Die Wespenspinne war bis vor 50 Jahren vor allem in Südeuropa verbreitet, in Mitteleuropa sehr selten. Mittlerweile ist sie in fast allen europäischen und in einigen asiatischen und nordafrikanischen Ländern anzutreffen.

Die Beute besteht vor allem aus Heuschrecken, Bienen, Mücken usw. Ab Ende August legen die Weibchen ihre Eier in kugelförmige, bräunliche Kokons. Die Jungspinnen, die schon bald schlüpfen, überwintern im gut getarnten Kokon, sobald es für sie warm genug ist, verlassen sie den Kokon und entwickeln sich sehr schnell zu erwachsenen Spinnen. Das Gift ist für den Mensch nicht gefährlich, kann aber Schwellungen und Rötungen hervorrufen.

Da ich den Kaktus im Herbst wieder ins Haus bringe, werde ich das Kokon vorher entfernen und an eine andere Stelle zum Überwintern bringen.

Flohsamen

Flohkraut, indischer Flohsamen

Gehört zu den Wegerichgewächsen und ist mit unserem Spitz- und Breitwegerich verwandt. Auch diese enthalten in ihrem Samen Pflanzenschleime und könnten als mild wirkender Flohsamen „von der Wiese“ gelten. Häufig werden nur die Samenschalen verwendet, weil die Schleimstoffe ausschließlich in der Samenschale sind. Sie besitzen ein 4-mal höheres Quellvermögen und können eine Wassermenge von bis zum 40-fachen ihres Gewichtes binden.

Inhaltsstoffe

10-30 % Schleimstoffe,

Wirkung/Indikationen

Regulierend auf die Darmperistaltik bei Verstopfung, weil durch Wasserbindung ein erhöhter Füllungsdruck entsteht.

Anwendungsformen und Tagesdosis

1 TL Flohsamen mit 200 ml Wasser oder auch Suppe einnehmen und rasch 2 Tassen Wasser nachtrinken.

Tagesdosis: 12-40 g (1 TL=5 g), bzw. 10-20 g Flohsamenschalen

Flohsamen

Höhenwanderung

So ein Regentag hat auch seine Vorteile, ich habe jetzt Zeit über unsere Höhenwanderung auf dem Wildkogel zu berichten. Der Schnee ist seit einigen Wochen weg und die Natur versucht in der kurzen Zeit alles nachzuholen. Einige der Pflanzen musste ich erst zu Hause bestimmen, wie den grauen Alpendost und Hallers Wucherblume, andere haben ein anderes Aussehen als unten im Tal, so wie der Minilöwenzahn.

Ich habe nur eine kleine Variante der Alpenrose fotografiert, sie kann bis zu 1,5 m groß werden und bedeckt teilweise große Flächen. Sie gehört zu den Rhododendren und ist zusammen mit dem Zwergwacholder ein Rohbodenpionier, das heißt sie besiedelt neue, noch vegetationsfreie Gebiete.

Alpenrose

Die Preiselbeeren sind fleißig beim Blühen, hoffentlich gibt es dann im Herbst eine gute Ernte, so wie voriges Jahr. Über die Preiselbeeren habe ich bereits hier geschrieben, sie ist nicht nur heilsam sondern auch ein guter Durstlöscher. Ich trinke sehr gerne ein „Granggn Wasser“ (Preiselbeerwasser), wenn ich im Winter beim Schifahren oder im Sommer beim Radfahren auf Hütten einkehre.

bluehende Preiselbeeren

Der Frühlingsenzian leuchtet bereits von Weitem in seinem wunderschönem Blau.

Fruehlingsenzian

Der graue Alpendost oder auch das Alpenpestkraut genannt ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler und fällt durch seine großen Blätter (können bis zu 50 cm groß werden) auf.

grauerAlpendost

Hallers Wucherblume ist einer kleinen Margerite sehr ähnlich. Von diesem Korbblütler gibt es viele ähnliche Arten, die sich vor allem durch die Blattform unterscheiden. Vermutlich ist es die hornblattähnliche Wucherblume, die ich fotografiert habe.

Hallers Wucherblume

Die kleine Bibernelle, auch Steinpetersilie genannt, wird auch medizinisch genutzt. Die heilkräftige Bibernellwurzel hatte eine wichtige Bedeutung in der Volksheilkunde: „Esst Baldrian und Bibernell, so sterbts net so schnell“, soll einer Sage nach ein Vöglein zu Pestzeiten empfohlen haben. Hilfreich ist die Wurzel vor allem bei Erkältungen und Bronchitis mit Verschleimung. In der Likörindustrie wird die Wurzel auch zur Aromatisierung von Magenbittern eingesetzt. Die Pflanze hat einen würzigen Geruch, einen würzigen Geschmack und einen scharfen, beißenden Nachgeschmack.

kleine Bibernelle

Diesen Minilöwenzahn habe ich auf der Nordseite eines Hangs gefunden, wo der Schnee vermutlich erst seit einigen Wochen weg ist. Im Gegensatz zu den teilweise riesigen Blättern des Löwenzahn im Tal, waren diese hier höchstens 2-3 cm lang und haben unglaublich gesund und knackig ausgeschaut.

Miniloewenzahn

Über die Heilqualitäten des Quendel oder wilden Thymians habe ich schon mehrmals geschrieben, hier über den Quendel und hier als Quendelalbe.

Quendel

Die wunderschönen Fruchtstände der Alpenkuhschelle waren bereit für den Flug.

Alpenkuhschelle

Auch einen gerade blühenden gelben Enzian haben wir gesehen, einige Wochen später als im Tal im Hollersbacher Kräutergarten. Der gelbe Enzian kann bis zu 60 Jahre alt werden, erst mit 10 Jahren fängt er an zu blühen. Seine bis zu 7 kg schwere Wurzel hat von den einheimischen Pflanzen den höchsten Bitterwert (10 000). Weil der gelbe Enzian so gut wie keine Gerbstoffe enthält, wirkt er nicht magenreizend, und die tonisierende Bitterwirkung kommt isoliert und intensiv zur Wirkung. Besonders geeignet für Menschen mit körperlichen oder seelischen Schwächezuständen oder nach längeren Infektionskrankheiten.

gelberenzian

Gestern bei Regen habe ich diesen Beitrag angefangen, heute liegt auf all diesen Blüten eine Schneedecke, denn heute Nacht war ein Wettersturz und es hat bis auf ca. 1800 m heruntergeschneit. Das zeigt wieder einmal wie hart das Überleben auf dem Berg ist und um wie viel mehr Lebenskraft diese Pflanzen haben müssen, um zu überleben.

Hollersbacher Kräutergarten

Ein kleiner Fotorundgang durch den Hollersbacher Kräutergarten. Wer einmal in dieser Gegend im Oberpinzgau ist, sollte sich den Kräutergarten unbedingt anschauen. Man findet da bei freiem Zugang über 400 Kräuter, Bäume und Sträucher. Ausgehend vom Themenbereich „Kräutersonne“ kann man viele Pflanzen im „Kräuterstern“, „Kräutermond“, im Bauerngarten und in verschiedenen anderen Bereichen entdecken, anschauen und befühlen. Ein begehbarer ökologischer Fußabdruck rundet das Ganze ab.

Beim gelben Enzian sieht man sehr schön die kreuzgegenständigen Blätter, im Gegensatz zum weißen Germer, der tödlich giftig ist und wechselständige Blätter hat. Leider kommt es immer wieder zu Verwechslungen und zu schweren Vergiftungen, wenn die Wurzeln gegraben werden. Der gelbe Enzian wird als Heilpflanze und vor allem zur Herstellung des Enzianschnapses gesammelt.

gelber Enzianweißer und schwarzer Germer

Sehr schön auch diese große Mohnblume und der Zierlauch.

MohnblumeZierlauch

Auch bei der Mariendistel erkennt man sehr schön die charakteristischen weißen Flecken auf den Blättern. Laut einer alten Sage fielen ein paar Tropfen der kostbaren Muttermilch der Jungfrau Maria auf eine gewöhnliche Distel, seitdem sind die Blätter der Mariendistel weiß-grün marmoriert. Sie ist leberstärkend und -schützend und regt den Gallenfluss an. Lebervergiftungen können mit Silymarin (ein Wirkstoff aus den Samen) behandelt werden. Mariendistel ist eines der bestuntersuchten pflanzlichen Lebertherapeutikum, sie verbessert sowohl das Allgemeinbefinden als auch die wichtigsten Leberfunktionsparameter wesentlich.

Mariendistel

Und zuletzt, natürlich in Hollersbach, die wunderschönen Hollerblüten. Genau richtig um ein Hollerkracherl oder einen Hollerdicksaft zu machen.

Holunder