Quendel

Quendel

Der Quendel oder wilde Thymian ist eng mit dem Thymian verwandt und gehört ebenfalls zur Familie der Lippenblütler. Er wird – als etwas schwächer wirkend- wie der Thymian verwendet, vor allem in der Volksmedizin. Er wächst gerne an warmen sonnigen Böschungen. Er hilft bei Erkältungskrankheiten und Husten in Form von Tee oder Inhalation.

Äußerlich wirkt z.B. ein Quendelbad wärmend, entspannend und schmerzlindernd bei rheumatischen und neuralgischen Beschwerden.

Zur Behandlung von Hautproblemen wird die Verwendung von Quendel als tägliches Gewürz empfohlen. Zusätzlich sollte eine Salbe aus Quendel auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden.

Die Quendelsalbe, die aus zerstossenem Quendel und Ziegenbutter erstellt werden sollte, wird als hilfreich bei der Behandlung von trockenen Hautverkrustungen, Hautekzemen, Akne, Neurodermitis und Pickeln beschrieben.Die heilsame Wirkung des Quendels auf die Haut war bereits Hildegard von Bingen bekannt, wobei Ziegenfett für sich schon sehr gut hautverträglich ist und bei rissiger und juckender Haut hilft.

Zur Behandlung von Vergesslichkeit oder Nervenschwäche empfahl Hildegard von Bingen Quendelkekse. Sie schreibt unter anderem über den Quendel:

„Und wenn das Gehirn krank und wie leer ist, dann pulverisiere er Quendel, und dieses Pulver vermische er mit Mehl und Wasser, und so mache er Törtchen, und er esse sie oft, und sein Gehirn wird sich besser befinden“.

Dazu sollte man Quendel pulverisieren und mit Feinmehl (Vollkornmehl ist hier unerwünscht) und Wasser mischen. Daraus sollten Kekse gebacken werden, die man täglich essen könnte. So soll sich die Gedächtnisleistung erheblich verbessern, nachdem man 1 Monat lang täglich 3-5 Quendelkekse gegessen hat.

Heute findet man daran anknüpfend viele Rezepte für Quendelkekse. Allen gemein ist die Untermischung von pulverisiertem Quendel. So kann man beispielsweise aus

  • 1 Kilo Dinkelfeinmehl,
  • 300 g Butter,
  • 240 g Rohrohrzucker,
  • 4 Eiern und
  • 50 g Quendelpulver

sehr gute, Nerven stärkende Kekse backen. Dazu werden alle Zutaten zu einem Mürbeteig verknetet, ausgerollt und ausgestochen. Die Kekse backt man dann bei 150 Grad im Backofen bis sie goldgelb sind. Verfeinern kann man die Quendel-Kekse noch mit Nüsse oder Mandel.

Ein weiteres Rezept habe ich auf den Blog von Inés Hermann gefunden.

Kekse mit Quendel (Feldthymian)

Nach einem Rezept von Hildegard von Bingen
Zutaten:

  • 600 g Dinkelmehl
  •   50 g Rohrzucker
  • 180 g Butter
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 3 Eier
  •   10 g fein gehackter frischer Quendel/Feldthymian, oder pulverisierter getrockneter Quendel
  • ½ Teelöffel Salz

Zubreitung:
Aus den Zutaten einen geschmeidigen Teig kneten. Eine Rolle formen und gleichmäßige Stücke abschneiden, oder Teig ausrollen und Plätzchen ausstechen. Bei mittlerer Hitze im Backofen 20 bis 25 Minuten backen.

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Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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