Frühlings Smoothie

Frühlings Smoothie

Zutaten: 1 Handvoll junge Löwenzahn Blattrosetten, 2 Orangen, 1 Apfel, 1/8 l Buttermilch, 1/8 l Milch, nach Geschmack etwas Honig

Zubereitung: Die Löwenzahn Rosetten säubern und klein schneiden, die Orangen auspressen. Den Apfel vierteln, das Kerngehäuse entfernen und klein schneiden. Alles zusammen mit Buttermilch und Milch in den Mixer geben oder mit dem Zauberstab pürieren. Nach Bedarf mit Honig süßen.

Noch schnell machen und genießen, bevor die Löwenzahn Blätter zu groß und bitter werden.

Gründonnerstag- Eier färben

Eierfärben am Gründonnerstag

Im Tal alles grün, mit Reif in der Früh, oben am Berg Neuschnee zum Schifahren.

Selten gab es eine so große Auswahl an „Okräutl) (Eierkräuter)“ wie heuer. Das schöne ist, sie werden jedes Jahr anders. Es ist nicht viel Arbeit: Zwiebelschalen aufheben, passende Kräuter suchen, einen Strumpf zum drüberhüllen und die Farbe. In 7 Minuten gibt es unterschiedlich gefärbte Eier, mit Speck einreiben, damit sie schön glänzen und in eine Schüssel geben- fertig sind die Ostereier.

Ostereier 2012Ostereier färbenOstereier_fertig

Vollfrühling- alles blüht

Ende vom Hochfrühling und Beginn vom Vollfrühling- alles blüht.

Die Obstbäume

Pfirsichalter ZwetschgenbaumWilliams Birnen

Wildkräuter

SpitzwegerichKuckucksklee und MinzeWalderdbeeren

die ersten Gänseblümchen zum Trocknen aufgelegt.

Gaenseblümchen

3 Tage später, teilweise die gleichen Blüten. Man sieht, die Natur gleicht zu frühes Wachstum aus. Ich hoffe es bleiben genug Pfirsiche für uns und Wildkirschen für uns und für die Vögel.

WildkirschePfirsichBrennnessel und Giersch

 

Löwenzahn- Magenbitter

Löwenzahn/Frühjahrs- Magenbitter

Da wir noch ein paar Gläser vom Löwenzahnhonig haben, habe ich mich entschlossen heuer einen Löwenzahn- Magenbitter anzusetzen. Angelehnt an ein Rezept von Ursel Bühring aus dem Buch: mit Ursel Bühring durch das Heilpflanzenjahr, aber mit ein paar zusätzliche Zutaten- Eberraute, Brennnessel und Giersch. Für die Minze und die Zitronenmelisse war es fast noch zu früh, aber die paar Blätter habe ich zusammengebracht, die anderen Pflanzen sind jetzt genau richtig.

Zutaten: 2 Handvoll frisch aufgeblühte Löwenzahnblüten, je 5 Blätter Minze und Schafgarbe, je 1 TL zerstoßenen Fenchel- und Anissamen, 1 frischer Trieb Zitronenmelisse, 5 Ingwerscheiben, 50 ml flüssigen Honig, 5 Brennnesselspitzen, 5 Gierschblätter und 3 Eberrautenspitzen.

Zubereitung und Anwendung: alles in ein großes Glas geben, mit Korn übergießen und 2 Wochen hell stehen lassen, ev. zeitweise etwas schütteln. Dann abfiltern, in ein Glas geben und beschriften.

Dieses feine geistige Wässerchen kann man likörgläschenweise 30 Minuten vor der Mahlzeit als Aperitif trinken, um die Verdauungssäfte anzulocken. Oder man trinkt ihn nach einer üppigen Mahlzeit als Digestif bei Blähungen, Völlegefühl oder Verdauungsbeschwerden.

LöwenzahnLoewenzahnbitter frisch angesetzt

Warmer März

Ein warmer März geht zu Ende, die Natur ist um einige Wochen voraus, es ist nur viel zu trocken für weiteres Wachstum. Der Marillenbaum ist verblüht, wie viele der Blüten befruchtet sind wird sich weisen, es gab die letzte Woche jeden Tag leichte Minusgrade. Der Birnbaum hat seine Blüten jetzt geöffnet, hoffen wir dass genug Bienen, Hummeln und Wildbienen trotz Wind fliegen, um die Blüten zu bestäuben.

Gänseblümchen– eine Pflanze, die sich immer wieder aufrichtet, so viel sie auch getreten wird und diesen Regenerationswillen verkörpert sie auch in der Therapie. Es lebt ganz im Einklang mit der Sonne. Es hält wie viele Korbblütler nachts oder bei trübem Wetter seine Blüten  geschlossen, aber sobald die Sonne scheint, schaut es ihr mitten ins Gesicht.

„so klein die Pflanze, so groß ist ihre Wirkung für Körper und Seele, und das sei auch der Grund, weshalb der Schöpfer so viele Gänseblümchen hat wachsen lassen“

Nicholas Culpepper (1616 bis 1654) einer der bedeutensten englischen Heilkräuterkundigen seiner Zeit.

Gänseblümchen

Gartenkresse, ausdauernde. Zusammen mit einer frischen Brunnenkresse und eigenen Kartoffeln gab es heute einen köstlichen und gesunden Kartoffelsalat.

Gartenkresse

Unglaublich, aber wahr- der Solartrockner bekommt die erste Arbeit und das Ende März! Der Blattsellerie ist den Winter über so gut gewachsen, dass ich die beiden Stauden jetzt zurückschneiden musste, da sie bei der Abdeckung des Winterbeetes angestoßen sind. Da es warm und windig ist, werde ich die Blätter zuerst an der Luft trocknen lassen und ev. zuletzt auf den Solartrockner legen, damit sie richtig „rascheldürr“ zum Lagern sind.

Sellerie

Ausleitungs Oxymel

Ausleitungs Oxymel

 “Saubermann“ Honig Essig

Jetzt ist die richtige Zeit die frischen Frühjahrskräuter zu sammeln- Löwenzahn, Brennnessel und Giersch. Zusammen mit Waldhonig, Apfelessig und Bertram und Lärchpech kann man damit einen Honig Essig für die Frühjahrskur ansetzen.

  • Bertram: scharfes Gewürz, Tonikum bei Verdauungsschwäche, Universaleinschleuser
  • Brennnessel: Vitalisierungsmittel für Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm und Galle. Treibt die Harnsäure aus.
  • Giersch: entgiftend, blutreinigend, krampflösend
  • Lärchpech: leitet Schadstoffe aus, ist ein Baum der Vergebung
  • Löwenzahn: spült alte Ablagerungen aus dem Körper, Verjüngungsmittel für Bindegewebe, Leber und Niere

Zubereitung und Anwendung: Nach einem der 3 Rezepte hier zubereiten. 1 EL in ein Glas warmes Wasser geben, täglich vor dem Frühstück und vor dem Schlafen gehen trinken. Gut bei Rheuma, Gicht, Gelenksbeschwerden und bei einer Frühjahrskur.

Oxymel- ZutatenOxymel- fertig

Frühjahrskur

Frühjahrskur

Die Spuren die der Winter hinterlassen hat durch weniger Licht, Bewegung, Sonne und vitaminärmere und kohlenhydratreichere Nahrung machen sich bemerkbar: Frühjahrsmüdigkeit, Arbeitsunlust, Trägheit, ev. ein paar Kilos mehr. Dann ist es Zeit für eine Frühjahrskur mit einer heilsamen Reinigung, auch zur Aktivierung der Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktion bei rheumatischen Erkrankungen ist eine solche Kur ideal. Vor 2 Jahren habe ich bereits hier über eine Frühjahrskur geschrieben.

Diese Reinigungs- oder Maikuren wie sie auch genannt werden, haben eine alte Tradition. Schon Hildegard von Bingen hat einen Maitrank oder Wermuttrank gemacht, der

die Nierenschwäche beseitigen sollte, die Augen klären, das Herz stärken, den Magen wärmen, die Eingeweide reinigen, das Immunsystem stärken und den Körper im Gleichgewicht halten sollte.

Für die Menschen von früher war das erste Grün sehr wichtig, die Winter waren lang und kalt und das Nahrungsangebot im Gegensatz zu heute sehr eingeschränkt.

Für das Ausscheiden von Giften und Stoffwechselendprodukten sind die Ausscheidungsorgane zuständig: Niere, Leber, Darm, Lunge und Haut. Durch eine Frühjahrskur werden diese Organe angeregt: sie „entschlackt“ den Körper, leitet Giftstoffe aus, unterstützt die Darmfunktion, regt den Blutkreislauf an und reduziert zu hohen Blutdruck und Übergewicht. Begleitet werden sollte eine solche Kur von viel Bewegung in frischer Luft, durch Kalt- und Warmwasseranwendungen und einen regelmäßigen Tagesablauf, indem bewusste Entspannungspausen integriert sind, „Ordnungstherapie“ nannte das Pfarrer Kneipp.

Unterstützung der Frühjahrskur durch Fasten

Ohne Nahrung findet ein gezielter Abbau von Stoffwechselendprodukten, Toxinen und Fetten statt. Es ist bekannt, dass sich Fastende bei einer gut durchgeführten Fastenkur- ist erst einmal die Fastenkrise vorbei- wach und geistig klar, spirituell offen und sensibel für alle Sinne und die Natur fühlen.

Fasten kann eine Kraftquelle für das innere Wohlbefinden sein!

  • Darmentleerung: z.B. mit Glaubersalz, Einläufe, jeden 2. Tag durchführen, damit die gelösten Gifte auf alle Fälle ausgeschieden werden.
  • Trinken: ca. 3 l/Tag dünnen Kräutertee (Brennnessel, Birkenblätter, Gänseblümchen, Stiefmütterchen, Löwenzahn, Fenchel), warmes- heißes Wasser, verdünnte Obst- oder Gemüsesäfte oder Wildkräuterbrühen (Gänseblümchen, Giersch, Gundermann, Schafgarbe, Spitzwegerich, Vogelmiere u.a.), pro Suppenteller ca. 2EL. 
  • Fastenbrechen: nach 3-7 Tagen mit 1-3 gut gekauten Äpfel.
  • Anschließend für die Zeit der Frühjahrskur vitalstoffreiche, möglichst vegetarische Vollwertkost.

Teemischungen sind besonders geeignet, den Stoffwechsel anzuregen; zum einen durch die in ihnen enthaltenen wirksamen Heilpflanzen und zum anderen durch die Flüssigkeitszufuhr, die hilft, die Gifte auszuscheiden. Der Organismus wird durch die Anwendung von Stoffwechseltees gut durchblutet, so dass sich Schadstoffe und „Stoffwechselschlacken“ lösen und über die Nieren ausgeschwemmt werden können.

Zu einem Stoffwechsel Tee gehören:

  • Harntreibende, stoffwechselfördernde Heilpflanzen: Birke, Brennnessel, Löwenzahn, Goldrute
  • Milde Abführmittel, um besser über den Darm auszuscheiden: Leinsamen, Datteln, Feigen
  • Blähungswidrige Mittel zur besseren Verträglichkeit: Anis, Fenchel, Kümmel
  • Pflanzen mit Bitterstoffen: Löwenzahn, Schafgarbe, Wegwartenwurzel, Enzian, Kalmus, Tausendgüldenkraut. Diese sorgen durch die Anregung der Verdauungssäfte für eine optimale Verdauung. Dadurch werden Blähungen und Gärungen verhindert, die Gallenfunktion angeregt und die Leberfunktion unterstützt. Außerdem sorgen sie durch die Anregung der Gallensekretion für einen besseren Stuhlgang und auf diese Weise die Entgiftung über den Darm. Bitterstoffe wirken immer auch belebend, sie sind seit Urzeiten bekannt als stimmungsaufhellendes Lebenselixier.

Entgiften mit Heilpflanzen

  • Die Leber ist neben Darm und Niere das Hauptentgiftungsorgan. Ihre Funktion wird gefördert durch gezielte Gabe von leberwirksamen Heilpflanzen: Artischocke, Mariendistel, Löwenzahn, (die gleichzeitig für eine gute Verdauung sorgen) und durch das Anlegen eines Leberwickels, z.B. mit Schafgarbe. Außerdem unterstützt man die Leber, indem man für eine geregelte Verdauung sorgt.
  • Ein Schafgarben-Leberwickel, nach dem Essen auf die Leber gelegt, fördert die Verdauung, lindert schmerzhaften Blähbauch und unterstützt die Leber in ihrer (Entgiftungs-) Funktion.
  • Die Ausscheidungstätigkeit der Niere wird durch reichhaltiges Trinken unterstützt (ca. 2 l „Neutralflüssigkeit“ täglich). Kaffee, Schwarztee und Alkohol zählen nicht zu den Getränken, weil mehr Flüssigkeit ausgeschieden wird, als zugeführt. Empfehlenswert sind kohlensäurearme Mineralwässer, dünne Kräutertees, stark verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte oder verdünntes Apfelessigwasser. Pflanzen die die Ausscheidungstätigkeit der Niere unterstützen (Brennnessel, Birke, Löwenzahn, Giersch, Schlüsselblume, Vogelmiere, Gänseblümchen) werden als Tee gereicht- verbunden mit genügend zusätzlicher Flüssigkeit.
  • Die Ausscheidung über den Darm wird über eine ballaststoffreiche Ernährung und Heilpflanzen wie Lein- und Flohsamen, Fenchel, Bitterstoffe wie Löwenzahn, Schafgarbe, Chicoree oder durch Sauerkrautsaft angeregt. Genügend Bewegung und Flüssigkeit unterstützen die Therapie. Bei Verstopfung bilden sich Fäulnis- oder Gärungsbakterien, die die Leber belasten können. Bei einer Entgiftungs-, Fasten- oder Frühjahrskur sollte man deshalb auf einen geregelten Stuhlgang (1-2-mal täglich) achten, damit es nicht zu einer Rückresorption von Giftstoffen kommt.
  • Die Haut bezeichnet man als das größte Ausscheidungsorgan des Körpers. Durch Trockenbürsten oder Wechselduschen werden Hautdurchblutung und Hautatmung angeregt. Auch Schwitzen ist eine Entgiftungsmaßnahme, neben der Sauna ist vor allem der „Arbeitsschweiß“ effektiv, also der Schweiß der durch Bewegung, Anstrengung oder Sport entsteht. Stoffwechselfördernde und harntreibende Heilpflanzen wie Bärlauch, Brennnessel, Vogelmiere, Gänseblümchen, Birke sowie schweißtreibende Pflanzen wie Holunder, Linde und Ingwer unterstützen die Hautfunktion und fördern die Ausscheidung über die Haut. Besonders gut und effektiv entgiften kann man über basische Fußbäder, die mindestens 3 x wöchentlich, am besten aber täglich durchgeführt werden sollen. Ebenso wirkungsvoll ist ein basisches Vollbad, das aber nicht unter 90 Minuten dauern soll, da erst dann die Ausscheidung über die Haut einsetzt.
  • Die Ausscheidung der Lunge kann zusätzlich unterstützt werden mit Brunnenkresse, Kren, Kapuzinerkresse, Kresse, Radieschen, Rettich.

Anleitung zur Durchführung einer Frühjahrskur

Eine Frühjahrskur dauert 3 bis max. 10 Wochen. Während dieser Zeit sollte man auf üppiges, schweres Essen und auf Genussgifte wie Alkohol, Nikotin und Kaffee verzichten.

Teekuren, Frischpflanzensäfte und Wildkräuter ergänzen die Ernährung für eine gelungene Kurzeit.

  • Teekur: Ausscheidungsfördernde Heilpflanzen können zu gleichen Teilen als Tee gemischt oder einzeln nacheinander getrunken werden, z.B. je 3 Wochen Brennnessel, Birkenblätter, Löwenzahn, 3x tgl. 1 Tasse trinken. 
  • Teemischungen zur Frühjahrskur: Brennnessel, Birke, Pfefferminze, Zitronenmelisse oder Schafgarbe, Fenchel, Brennnessel, Stiefmütterchen, Goldrute.
  • Frischsaftkur: Wer die Möglichkeit hat, Pflanzen selber zu sammeln und auszupressen, besitzt einen Pflanzensaft, wo die vitalen Inhaltsstoffe in ihrer Gesamtheit und gelöst im Pflanzensaft, also in ihrer natürlichsten Form für den Organismus verfügbar sind. Ansonsten gibt es im Reformhaus oder in der Apotheke Frischpflanzensäfte zu kaufen- immer verdünnt anwenden. Empfehlenswerte Frischpflanzensäfte: Löwenzahn, Brennnessel, Birke, Artischocke, Kartoffel, Schwarzrettich, Bärlauch, Schafgarbe.
  • Wildkräutergerichte z.B. mit Brennnessel, Löwenzahn, Giersch, Schlüsselblume, Vogelmiere, Gänseblümchen, Birke, Spitzwegerich, Bärlauch, Brunnenkresse, ergänzen die Kur aufs Köstlichste.

Quelle: Ursel Bühring: Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde

März 2014

Mitte März und die Natur ist um 3-4 Wochen vorne. Petersilie und Schnittlauch im Frühbeet wachsen schön. Der junge Salat hat eine Halskrause erhalten, da auch die roten Schnecken den Winter gut überstanden haben und sich über eine solche Nahrung freuen würden. Auch im Garten sind die Arbeiten bereits teilweise erledigt- sogar ein Komposthaufen konnte bereits geworfen werden und ergab wunderschönen reifen Kompost. Das schönste Zeichen für den Vorfrühling ist aber der Krokus- sie strahlen und leuchten blau.

Bitterstoffe

Bitterstoffe

Der Volksmedizin ist schon seit langem bekannt, dass der Körper durch das Trinken eines bitteren Getränks gekräftigt wird. Im Altertum wurde bei der Behandlung verschiedenster Beschwerden größter Wert auf Bitterkeit gelegt. Bitterstoffe sind der Hauptbestandteil vieler alter Lebenselixiere, aus denen sich der heute gebräuchliche Schwedenbitter entwickelt hat. Bitterstoffe werden häufig als Gewürze mit der Nahrung aufgenommen, entfalten dort ihre Wirkung als Tonika (Kräftigungsmittel) und sind damit bereits Arzneimittel. Von 1000 Arzneigemischen in der Pflanzenheilkunde sind etwa 1/3 Amaragemische, ob in Form von Würze (Ingwer), als Aperitif (Artischocke) oder als Bier.

Im Pflanzenbereich dienen Bitterstoffe als Fraßschutz. In Wurzeln sind sie gehäuft zu finden, aber auch in Fruchtschalen und Blättern. Viele Pflanzen enthalten Bitterstoffe, es werden aber nur solche zu den Bitterstoffdrogen gerechnet, bei denen die Bitterwirkung im Vordergrund steht. Die anderen Inhaltsstoffe treten zugunsten der Bitterstoffe zurück.

Bitterstoffe sind in ihrer chemischen Struktur nicht einheitlich aufgebaut, einziger Leitfaden dieser chemisch uneinheitlichen Stoffgruppe ist der bittere Geschmack. Sie werden unterteilt in:

  • terpenoide (Mono-, Sequi-, Di- und Triterpene) und
  • nicht terpenoide Bitterstoffe.

Die meisten Bitterstoffe gehören zu den Monoterpenen (Aucubin im Spitzwegerich) und den Sesquiterpenen (Cnicin in der Artischocke). Nicht terpenoide Bitterstoffe können Flavanoide (Naringin in der Orange) oder Zucker (Gentianose im Enzian) sein. Die terpenoiden Bitterstoffe können auf Grund der ähnlichen chemischen Struktur als „größere, wasserlösliche Geschwister „ der ätherischen Öle gesehen werden. Vor allem unter den Korbblütlern und den Doldenblütlern gibt es viele Vertreter, die beide Inhaltsstoffgruppen haben.

Bitterwert

Der Bitterwert wird in Zahlen angegeben. Ein Wert von 10 000 bedeutet z.B. dass ein Extrakt von 1g Droge in 10 000 ml Wasser gerade noch bitter schmeckt. Enzian hat z.B. einen Wert von 10 000, Wermut 10 000-20 000, Schafgarbe 3 000, Löwenzahn 100. Bei falscher Zubereitung (längeres Kochen) und falsch Lagerung der Drogen kann der Gehalt an Bitterstoffen abnehmen.

Unterscheidung der Bittermittel in

  • Amara tonica, die allgemein tonisierende Bitterwirkung steht im Vordergrund. Pflanzen: Enzian, Tausendgüldenkraut, Artischocke, Löwenzahn
  • Amara aromatica, solche mit ätherischen Ölen. Die allgemein tonisierende Wirkung tritt zugunsten der lokalen Magenwirkung in den Hintergrund. Pflanzen mit ätherischen Ölen bewirken meist eine leichte Schleimhautreizung und damit eine verbesserte Durchblutung im oberen Verdauungstrakt. Dadurch kommt es zu einer schnelleren Resorption von Gasen und einen erleichterten Abgang von Darmgasen. Pflanzen: Wermut, Engelwurz, Schafgarbe, Pomeranze.
  • Amara acria, Bitterstoffe mit Scharfstoffen haben einen feurigen Geschmack, regen die Verdauungssekrete und Darmperistaltik an, wirken keimtötend und blähungswidrig. Pflanzen: Ingwer, Galgant, Gelbwurz.
  • Amara mucilaginosa, diese Amara sind bitter und schleimhaltig. Sie fördern die Bindung von Magensäure und schleimhautreizenden Zersetzungsprodukten; ihr Schleim bietet Schutz für entzündete Magenschleimhäute. Pflanzen: Isländisch Moos.

Wirkungen der Heilpflanzen mit Bitterstoffen:

Bitter ist die stärkste Geschmacksqualität, die wir kennen. Die Bitterstoffwirkung beginnt im Mund bei den Geschmacksnerven am Zungengrund.

Die Reaktionen des Körpers auf Bitterstoffe sind sehr individuell und hängen von der jeweiligen Speichelzusammensetzung, vom Alter, der Psyche, dem Gesundheitszustand, Temperament und anderen Faktoren ab. Kinder haben noch mehr Geschmacksknospen und reagieren daher empfindlicher. Bitterstoffe regen auf direktem und reflektorischem Weg die Verdauung an. Häufig können Bitterstoffe auch die Wirkung anderer Stoffe durch eine verbesserte Resorption von Nährstoffen günstig beeinflussen.

  • Wesentliche Voraussetzung für die Bitterstoffwirkung bei Appetitlosigkeit ist die Einnahme ca. ½ Stunde vor dem Essen, bei Verdauungsstörungen ½ Stunde nach dem Essen.
  • Bitterstoffe sind hitzeempfindlich, deshalb nur überbrühen, nicht länger kochen. Kalte Zubereitungen sind bitterer und wirksamer.
  • Die Bitterwirkung beginnt im Mund, also nicht süßen (außer Süßholz: das macht das Bittere angenehm) und erst einmal 1-2 Min. im Mund behalten.
  • Bittermischungen sollten immer wieder geändert werden, um eine Gewöhnung zu verhindern.
  • Bitterstoffe wirken dosisabhängig, mehr ist nicht unbedingt besser.

Magen und Darm, sie wirken:

  • Sekretionsfördernd, appetitanregend, resorptionsfördernd.
  • Peristaltikanregend und die Magenentleerung beschleunigend.
  • Gastrinfreisetzend
  • Blähungs-, gärungs- und fäulniswidrig
  • pH Wert optimierend- für eine verbesserte Funktion der Verdauungsenzymatik.

Sie werden angewendet bei:

Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl und Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Verdauungssaftmangel, Magenbeschwerden durch Magenschwäche, Darmsanierung, Obstipation und zur unterstützenden Behandlung bei Eingeweidewürmern.

Resorptionsförderung

Bitterstoffe verstärken die Durchblutung im Verdauungstrakt, die Verdauungsschleimhäute schwellen an und füllen sich mit Lymphe. Das führt zu einer verbesserten Verdauung, einer ver- besserten Resorption der Nahrungsbestandteile und zu einer verbesserten Nahrungsausnutzung: Nährstoffe, fettlösliche Vitamine und Eisen werden besser resorbiert. Auch Aminosäuren werden besser aufgenommen, was zur Folge hat, dass Blähungen und Verdauungsstörungen weniger auftreten. Die Durchwärmung fördert die Stoffwechselaktivität und regt den Appetit an. Die Folge ist eine allgemeine Tonisierung und Kräftigung.

Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse

Bitterstoffe sind Leber- und gallefunktionsfördernd. Auch die Sekretion der Bauchspeicheldrüse wird angeregt und fördert dadurch die Verdauung von Eiweiß, Kohlehydraten und Fetten.

Immunsystem und Blutbildung

Bitterstoffe wirken immunstimulierend und werden daher auch bei banalen Infekten eingesetzt (Enzian, Ingwer). Durch die Anregung der Schweißdrüsen wirken sie auch fiebersenkend und leiten Wärme nach außen ab (Chinarinde, Fieberklee).

Stärkung des Herzens und des Gesamtstoffwechsels.

Bitterstoffe erhöhen die Kontraktionskraft des Herzens. Die Herzkraft nimmt zu, die Kapillaren werden erweitert und der Gefäßtonus erhöht. Blut und Wärme werden im Körper besser verteilt und die Herzkranzgefäße werden besser versorgt (Schafgarbe, Weißdorn), die Schlagfrequenz des Herzens nimmt ab. Bitterstoffe tonisieren, d.h. sie steigern den Tonus der glatten Muskulatur, was sich letztendlich auch auf die Psyche auswirkt.

Sie werden daher auch bei Stimmungsschwankungen, im Alter, bei Antriebsschwäche und beim Erschöpfungssyndrom angewandt. Bitterstoffe machen „warm ums Herz“ und eignen sich für Menschen, die ihre Spannkraft verloren haben, die lethargisch und antriebslos dem Leben gegenüber sind und kein Interesse an der Gegenwart haben. Sie gelten als „Mutmacher“, die helfen können, Depressionen zu mildern und bei Entscheidungsschwierigkeiten zu Klarheit und Standfestigkeit zu kommen.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Bei zu hohen Dosen können gegenteilige Effekte wie Sekretions- oder Appetithemmung auftreten, Übelkeit und Brechreiz; gelegentlich kommt es auch zu Kopfschmerzen. Vor allem bei zu viel Magensäure, Magengeschwüren und Gallensteinen sollten sie nicht genommen werden.

Pflanzen mit Bitterstoffen

  • Enziangewächse– bitterste Gruppe. Gelber Enzian, Tausengüldenkraut
  • KorbblütlerArtischocke, Beifuss, Benediktenkraut, Endivie, Löwenzahn, Mariendistel, Schafgarbe, Wegwarte, Wermut
  • -Pflanzen aus verschiedenen Familien- Andorn, weißer, Bitterklee, Chinarindenbaum, Eberesche, Engelwurz, echte; Galgant, Gamander, Edel, Hanf, Herzgespann, Hopfen, Ingwer, Isländisch Moos, Kalmus, Orange, Pomeranze, Teufelskralle, Weißdorn.

Padma 28 – Die Essenz tibetisch-fernöstlicher Medizin von Gabriele Feyerer

Ein weiteres Buch von Gabriele Feyerer- keine Neuausgabe ihres 1. Buches Padma 28, eher eine Fortsetzung. Spannend und sehr informativ zu lesen- es geht um Ernährung, Magen- Darm und das Immunsystem, aber auch über chronische Entzündungen, die bei vielen Erkrankungen ursächlich sind. Alle Padma Produkte werden beschrieben, auch wie man sie kombiniert einnehmen kann.

Padma 28 – Die Essenz tibetisch-fernöstlicher Medizin: Neue Erkenntnisse zur bewährten Formel der Gesundheit: Amazon.de: Gabriele Feyerer: Bücher.

Kurzbeschreibung in Amazon

Erscheinungstermin: 19. November 2009
Kenner sagen, die Krone der asiatischen Medizin falle der Heilkunst Tibets zu. Über Jahrhunderte wurden Rezepturen von Mund zu Mund weitergegeben. Jede Generation gewinnt neue Erkenntnisse, die geprüft und getestet, die verfeinert und «gewogen» werden. Die breite Palette reicht von den berühmten Juwelenpillen über ein vielfältiges Teesortiment zu schamanischem Wissen, ergänzt um Herb- und Bitterstoffe und viele andere Ingredienzen. Feyerer vermittelt Wissbegierigen, welches Ansehen die tibetische Medizin im Westen erreicht hat und gibt ausführliche Informationen zu PADMA 28. Die Mischung ist geeignet, den Körper zu schützen, den Geist zu stärken, die Immunabwehr aufzubauen. PADMA 28 hat den Durchbruch in jenen Ländern längst geschafft, in denen es zugelassen wurde.