Gesunder Darm, gesunder Körper

Gesunder Darm, gesunder Körper

Mit ca. 500 m² Fläche ist der Darm im Vergleich zur Haut mit 2m² und der Lunge mit 100m² unser größtes Organ.

Im Darm ist der Sitz des Bauchgefühls, dort liegt das Zentrum der Gefühle.

Der Darm bildet eine der 5 Entgiftungsstationen des Körpers (neben Niere, Haut, Leber und Lunge) und scheidet neben Nahrungsreste auch Giftstoffe aus. Er reguliert das Volumen und die Elektrolytzusammensetzung des Stuhls und beeinflusst die Wasserausscheidung. Außerdem ist der Darm eine zentrale Stelle bei der Abwehr schädlicher Einflüsse, er ist das größte Immunorgan des Körpers.

Die wichtigste Voraussetzung für einen gesunden, funktionierenden Darm ist eine gesunde Darmflora. Der gesamte Verdauungstrakt vom Mund bis zum Dickdarm ist von einer Mikroflora (Symbionten) besiedelt, wobei im Dickdarm die Konzentration am höchsten ist. Diese überzieht das Schleimhautepithel wie ein Biofilm und ist so eine primäre mechanische Barriere für pathogene Keime und Fremdstoffe im Darm. Sie verhindert auch die Ausbreitung von schädlichen Bakterien und Pilzen im Darm sowie das Eindringen von Allergenen durch die Darmwand. Die Darmwand braucht die Energieversorgung durch die Darmflora, um ihre Funktion zu erfüllen, die Darmbakterien brauchen ihrerseits das Milieu der Darmschleimhaut, um existieren zu können- eine echte Symbiose. Ist diese Symbiose gestört, so kommt es zu Störungen in der Nahrungsaufnahme, Darmentzündungen, Störungen im Abwehrsystem, Verdauungsproblemen und in weiterer Folge zu Beschwerden und Erkrankungen im ganzen Körper, auch seelische Beschwerden können damit ausgelöst werden.

Für eine gesunde Darmflora braucht es Probiotika und Prebiotika.

Probiotika sind Mikroorganismen, die den Darm besiedeln. Sie befinden sich vor allem in nicht erhitzten, fermentierten Lebensmittel wie Sauerkraut, gutem Gärungsessig oder leicht angegorenen Getränken wie Kombucha, Kefir, Hollersprudel oder Brottrunk (wird durch Milchsäuregärung aus Brot gewonnen).

Prebiotika sind Nahrung für die physiologische Darmflora. Zu ihnen zählen verschiedene Ballaststoffe wie Inulin, Lactulose u.a. In Chicoree, Schwarzwurzeln und Topinambur und vielen anderen wenig verarbeitete pflanzliche Lebensmittel sind Prebiotika natürlich vorhanden. Industriell hergestellte Prebiotika werden aus verschiedenen Ausgangsstoffen hergestellt, z.B. aus der Wurzelzichorie oder aus dem Milchzucker.

Bei Verstopfung wichtig ist: eine ballaststoffreiche Ernährung, viel Bewegung, ausreichend Flüssigkeit, gallenanregende Bitterstoffpflanzen wie Wermut, Enzian, sekretionsfördernde Gewürze wie Anis, Fenchel, Kümmel oder Koriander und Scharfstoffdrogen wie Ingwer und Galgant.

Ballaststoffe kommen im verschiedenen pflanzlichen Lebensmittel wie Dinkel, Getreide, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten in unterschiedlicher Menge vor. Man teilt sie grob in wasserlösliche (Johannisbrotkernmehl, Pektin, Dextrine) und wasserunlösliche (Zellulose) ein.

Ballaststoffe

Wir brauchen pro Tag ca. 30 g: z.B.

  • 3 Scheiben Vollkornbrot 12 g,
  • 1 Portion Linsen 13 g,
  • 1 Portion Kartoffel 5 g,
  • 1 Apfel 3 g.

Ballaststoffe können bis zum 100fachen ihres Eigengewichtes an Wasser binden. Es ist daher vor allem bei separater Aufnahme von Ballaststoffen wie Leinsamen oder Weizenkleie sehr wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu trinken, da der Verdauungsbrei im Darm sonst auf Grund von Wassermangel verhärtet und eine Verstopfung begünstigt statt ihr entgegenzuwirken.

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Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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