Leinsamen

Leinsamen- Gemeiner Lein, (Linum usitatissimum)

Leinsamen- Gemeiner Lein, (Linum usitatissimum)

Leinsamen

Leinsamen gehört zu den Leingewächsen und liegen bei Erntereife wie Orangenscheiben in ihrer goldbraunen Fruchtkapsel. Sie werden im August geerntet, legt man sie ins Wasser, bildet sich um die Samen eine gallertartige Schleimhülle.

Verwendete Teile

Verwendet werden der Samen und das daraus gepresste Öl

Inhaltsstoffe

Im Samen sind ca. 25 % Ballaststoffe mit 10% schwer verdaulichen Polysacchariden, Lignin u.a., 30-40 % fettes Öl, 25 % Eiweiß, 10 % Schleim.

Schonend kalt gepresstes Leinsamenöl ist eine der besten Quellen für die wichtige Omega 3 Fettsäure und hat eingenommen eine positive Wirkung auf das Herz, den Blutkreislauf, auf das Cholesterin und den Blutdruck.

Wirkung/Indikationen

Schleimhautschützend, reizmildernd, säurepuffernd, stuhlregulierend, anitkanzerogen.

Ursel Bühring:

Wirkt innerlich stuhlregulierend, peristaltikanregend und schleimhautschützend. Die bei Verstopfung zugeführten Leinsamen gelangen ungehindert in den Dickdarm und binden dort bis zum 8 fachen ihres Volumens an Wasser. Deshalb ist es besonders wichtig, den ganzen oder aufgebrochenen Samen mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen, damit der Samen ungehindert in den Dickdarm gelangt und erst dort zu quellen beginnt. Auch bei Durchfall wird der Leinsamen eingesetzt, in diesem Fall bindet der Leinsamen überschüssiges Wasser und Bakterientoxine im Dickdarm, führt zu einer Konsistenzsteigerung des Stuhl, zum Rückgang der Stuhlfrequenz und zur Verlangsamung der Darmpassage. Leinsamen gelten als Quell- und Gleitmittel gleichzeitig.

Als Schleimhautschutz bei Sodbrennen, Gastritis, bei einem Ulcus in Form eines Schleimauszuges. Leinsamenschleim wirkt als antazidum mit direkt säurepuffernden Eigenschaften, neutralisiert die Magensäure und kleidet den Magen mit einem Schutzfilm aus.

Äußerlich kann das Öl als Hautpflege bei Schuppenbildung eingesetzt werden. Mehrmals täglich Restherde von Schuppenflechte, trockenen Ekzemen oder schrundige Haut mit reinem Leinöl einreiben. Oder 10 Minütige Leinölauflagen mit anschließenden Weizenkleie Vollbad (36°C, 15 Minuten) und danach 1/2 Stunde Bettruhe. Leinöl sollte auf Grund seiner vielen ungesättigten Fettsäuren zusätzlich auch innerlich eingenommen werden.

Der Samen als Packung bei Hauterkrankungen, zur Ausreifung bei Furunkel oder Abszessen, oder als warme Packung bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen, nimmt den Druckschmerz und erleichtert das Abfließen des Sekrets.

Anwendungsformen und Tagesdosis

Innerlich: 2-3x täglich 1-2 EL ganze bzw. (frisch) aufgebrochene oder angequetschte Samen zwischen den Mahlzeiten mit je mindestens 150 ml Flüssigkeit pro EL Samen einnehmen.

Tagesdosis: 45 g Droge

Hinweise

Leinsamen nicht zusammen mit Milch einnehmen, weil Milch nicht in die Schleimstoffe eingelagert werden kann und es dadurch zu keiner Quellung kommt. Da es zu einer verminderten Resorption kommen kann, nicht zusammen mit Medikamenten einnehmen (30-60 Minuten Abstand). Die goldfarbenen Leinsamen sind aufgrund ihrer höheren Quellzahl den braunen Leinsamen vorzuziehen.

Äußerlich: Leinsamenkompressen (z.B. bei Nasennebenhöhlenentzündung): 3 Tassen Leinsamen in 4 Tassen Wasser zu einem dicken, zähen Brei kochen. Je 1 EL Brei in ein Papiertaschentuch einschlagen, (gleich mehrere zubereiten und zwischen 2 Warmflaschen warm halten). Alle 10 Minuten neu auflegen, nach dem Entfernen noch nachruhen und warten, bis Haut wieder normale Temperatur angenommen hat. Solche Säckchen kann man auch auf entzündete, trockene, juckende Haut oder auf trockenen Augen auflegen.

Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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