Ein ungewöhnlich milder November, vor allem in den Tallagen. Der Schnee reicht bis ungefähr 1000 m, darunter sind die Wiesen noch grün und einige Pflanzen blühen noch.
Die Kapuzinerkresse, habe ich bereits im Oktober 2012 beschrieben, aber heute haben wir den 19. November und die Pflanze wächst und blüht noch.
Der Rucola Salat schaut immer noch frisch aus, obwohl die Blätter bereits sehr bitter sind. Normalerweise erntet man die jungen Blätter vor Austrieb des Blühstängels, sie schmecken dann herrlich nussig und nur leicht bitter und passen gut in Salate. In der traditionellen Volksheilkunde gilt die Garten-Senfrauke oder Rucola als appetitanregend und harntreibend.
Eine Chili Pflanze blüht noch und setzt Knospen an, als wäre es noch Sommer. In der Nacht gebe ich allerdings als Schutz ein Tuch darüber. Die Pflanze ist anscheinend weniger kälteempfindlich als die Tomaten oder Paprika. Die Scharfstoffe regen tief liegende Gewebeschichten an, die Durchblutung ganzer Körperteile wird verstärkt.
Geschmackrichtungen
Das Gefühl „scharf“ wird nicht von Geschmacksknospen, sondern von Nervenenden des Trigeminusnerven wahrgenommen, die ein Schmerzsignal an des Gehirn senden. Von den Zungenknospen werden die Geschmacksrichtungen „süß, sauer, salzig und bitter“ wahrgenommen. Außerdem gibt es dann noch umami (fleischig, herzhaft, wohlschmeckend). Hervorgerufen wird der Umami-Geschmack durch die Aminosäure Glutaminsäure, die natürlich in geringen Mengen in proteinhaltiger Nahrung wie z. B. Fleisch, Käse, Tomaten und Pilzen zu finden ist. Als Geschmacksverstärker wird das Glutamat vor allem Fertiggerichten zugegeben.
Tibetische Geschmacksrichtungen sind süß, sauer, salzig, bitter, herb und scharf. Dabei wird nicht nur dem Geschmack eines Lebensmittels Bedeutung zugemessen, sondern auch die daraus abgeleitete Thermoqualität. Scharfe, saure und salzige Lebensmittel verfügen über eine wärmende Wirkung, bittere, herbe und süße über eine kühlende. Neben dem Geschmack des Lebensmittels spielt auch die Art der Zubereitung eine wichtige Rolle. So braucht der Körper weniger Energie, um Nährstoffe und Informationen aufzuschlüsseln und dem Organismus zuzuführen, wenn die Speisen gekocht statt roh sind.
Auch nach Hildegard von Bingen ist das Kochen aller Speisen, wozu auch die Zubereitung von Salaten durch Beizen mit Essig, Salz und Öl gehört, eine notwendige Voraussetzung für eine gute Verdauung.