Vermutlich war heuer ein gutes Jahr für die Spinnen. 2 davon habe ich fotografiert.
Die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus), am weißen Kreuz erkennbar, hat sehr viele kleine Mücken in ihrem Netz gefangen und ist gerade dabei eine Fliege aufzuarbeiten. Sie war Spinne des Jahres 2010. Sie zählt zu den Radnetzspinnen und ist nicht gefährdet.
Kreuzspinnen ernähren sich von allen Insekten, die sie in ihren Netzen fangen können, auch von Wespen, Hummeln, Bienen, Fliegen und Schmetterlingen. Die im Netz gefangene Beute wird von der Spinne gebissen und mit einem Sekretband variierender Breite aus den Spinndrüsen umwickelt. Sie dreht die Beute dabei schnell mit ihren Beinen. Beim Biss abgegebene Verdauungsenzyme zersetzen das Innere der Beute. Wenn die Spinne satt ist, spinnt sie ihre Beute erst ein und hängt sie als Vorrat in ihr Netz.
Kreuzspinnen können mit ihrem Biss die menschliche Haut nur an ihren dünnsten Stellen durchdringen. Der Biss ist nur unangenehm und medizinisch ohne langfristige Folgen, er kann jedoch deutlich wahrnehmbare Symptome hervorrufen.
Die Wespenspinne (Argiope bruennichi) aus der Familie der echten Radnetzspinnen, hat sich heuer einen besonderen Platz ausgesucht, um das Kokon für ihren Nachwuchs zu platzieren. Im ersten Moment habe ich gedacht, unser Kaktus blüht nach über 20 Jahren wieder. Dann habe ich gesehen, dass eine Wespenspinne gerade dabei ist, das Kokon fertig zu stellen.
Über die Wespenspinne habe ich bereits hier geschrieben. Die Wespenspinne war bis vor 50 Jahren vor allem in Südeuropa verbreitet, in Mitteleuropa sehr selten. Mittlerweile ist sie in fast allen europäischen und in einigen asiatischen und nordafrikanischen Ländern anzutreffen.
Die Beute besteht vor allem aus Heuschrecken, Bienen, Mücken usw. Ab Ende August legen die Weibchen ihre Eier in kugelförmige, bräunliche Kokons. Die Jungspinnen, die schon bald schlüpfen, überwintern im gut getarnten Kokon, sobald es für sie warm genug ist, verlassen sie den Kokon und entwickeln sich sehr schnell zu erwachsenen Spinnen. Das Gift ist für den Mensch nicht gefährlich, kann aber Schwellungen und Rötungen hervorrufen.
Da ich den Kaktus im Herbst wieder ins Haus bringe, werde ich das Kokon vorher entfernen und an eine andere Stelle zum Überwintern bringen.